Unschuldige mit Terroristen verwechselt
Am 10. Mai 1981 tauchten an einem Straßengraben bei Gergal (Almería) in einem ausgebrannten, mit Kugeln durchsiebten Auto die völlig verkohlten Leichen dreier Männer auf. Bei den Toten handelte es sich um drei Unschuldige, die fälschlicherweise für Terroristen gehalten worden waren.
Drei Tage zuvor hatten drei Mitglieder der ETA in Madrid einen Anschlag auf den Militärgeneral Joaquin Valenzuela verübt, bei dem dieser schwer verletzt und seine drei Begleiter getötet wurden. Kurz darauf traten drei befreundete Arbeitskollegen – Juan Mañas, Luis Montero und Luis Cobo – eine Reise von Santander nach Pechina (Almería) an, um der Kommunion des kleinen Bruders von Juan Mañas beizuwohnen.
Während einer Rast in Alcazar de San Juan (Ciudad Real) glaubte ein Mann in ihnen die drei gesuchten ETA-Terroristen zu erkennen und alarmierte daraufhin die Guardia Civil. Diese heftete sich in der Folge an ihre Fersen und nahm sie schließlich am 9. Mai in Roquetas (Almería) fest.
Nachdem sie die drei Männer noch in der gleichen Nacht in einer verlassenen, abseits gelegenen Kaserne zu Tode gefoltert hatten, um ein Geständnis zu erwirken, erkannten die Beamten der Guardia Civil ihren Irrtum. Um die Spuren zu vertuschen, simulierten sie auf einer Landstraße einen Fluchtversuch ihrer Gefangenen und steckten ihr Auto in Brand.
Vom Landgericht in Almería wurden nur drei Monate später drei Beamte der Guardia Civil wegen Folter und Totschlags verurteilt. Der Oberste Spanische Gerichtshof bestätigte drei Jahre später die verhängten Haftstrafen – 24 Jahre für einen Oberstleutnant, 15 für einen Leutnant und zwölf für einen einfachen Beamten. Acht weitere an der Tat beteiligte Guardia CivilPolizisten mussten sich indes nie vor der Justiz verantworten. (jan)