Andalusien
Das archäologische Museum in Granada empfängt seit vergangenen Freitag wieder Besucher
Museum wiedereröffnet: Das archäologische Museum in Granada, das 1867 gebaut wurde und einst Palastresidenz war, kann wieder besucht werden
Granada – jan. Acht Jahre sind vergangen, seit das 1867 begründete archäologische Museum in Granada geschlossen werden musste. Die aus der Renaissance stammende Palast-Residenz Casa del Castril, die dem Museum seit dem Jahr 1917 als Sitz diente, war im Juni 2010 durch extreme Niederschläge schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.
Das spanische Kulturministerium als Eigentümer und die andalusische Regierung als Betreiber haben zusammen rund 640.000 Euro investiert, um das Gebäude einer umfassenden Renovierung zu unterziehen. Nach langer Wartezeit hat das Museum am vergangenen Freitag, dem Internationalen Tag der Museen, erstmals wieder Besucher empfangen können.
Schätze des Museums
Zur Neueröffnung ist die Exposition Tesoros del Museo Arqueologico de Granada (dt.: Schätze des archäologischen Museums in Granada) zu bewundern. Die auf drei Ausstellungsräume und den Innenhof verteilte Schau umfasst 120 Fundstücke, die mehrheitlich in den diversen andalusischen Ausgrabungsstätten entdeckt wurden.
Die chronologisch geordneten Exponate reichen von einem etwa 1,4 Millionen Jahre alten, in Orce (Granada) gefundenen Zahn eines Kindes, bis zu einem 1481 in Granada von dem arabischen Astronomen Ibn Zawal angefertigtem Instrument, das sowohl Seefahrern zur Navigation diente, als auch für religiöse Zwecke genutzt wurde, um etwa die genaue Richtung Mekkas zu ermitteln.
Ganz abgeschlossen sind die Restaurierungsarbeiten am Museum indes noch nicht. In dem an die Casa del Castril angrenzenden Gebäude, der Casa Latorre, in der die Verwaltungsbüros und der über 20.000 Stücke umfassende Fundus untergebracht sind, sollen noch einige Räume hergerichtet werden. Diese sollen künftig zur Durchführung von Konferenzen oder Workshops verwendet werden.