Hype bis zur Klatsche
Der Hype übertraf fast den bei der ersten Ausgabe vor 17 Jahren: Operación Triunfo war diesmal in aller Munde, in allen Medien – und natürlich Trendthema in allen Netzwerken. Diesmal hingen vor allem die ganz Jungen vor den Bildschirmen, um mitzuverfolgen, wie sich ganz normale Teenager und junge Erwachsene in Stars verwandelten. „Ich finde es toll, künftige Berühmtheiten kennenzulernen, bevor sie berühmt werden“, erklärt zum Beispiel die 14-jährige Laura ihre Begeisterung. „Dieses Jahr haben die Kandidaten uns Jugendliche besonders gefesselt, weil sie so tolle Persönlichkeiten hatten und so natürlich waren. Und sie wurden alle gute Freunde.“ Kein Wort über die Stimmen oder die musikalische Begabung – und die standen wohl wirklich nicht im Vordergrund. Mehr als eine Musikshow prä- sentierte uns das staatliche Fernsehen diesmal eine Realityshow im Stil von Big Brother. Kameras verfolgten die Kandidaten 24 Stunden täglich beim Üben – und beim alltäglichen Leben. Viele der interessantesten Unterhaltungen fanden dabei vor dem großem Schminkspiegel im Badezimmer statt, dass sich Männlein und Weiblein teilten. „Die Kandidaten waren sich dabei gar nicht so bewusst, dass sie beobachtet wurden“, erzählt Laura. „Erst nach Abschluss des Wettbewerbs zeigte man ihnen die Aufnahmen und sie lachten sehr darüber, was sie alles so verzapft und angestellt hatten.“ Natürlich waren die Kandidaten in der Tat. Ein Running Gag unter ihnen war, wer gerade einen fahren gelassen hatte. Und die Siegerin Amaia antwortete einmal auf die Frage, ob sie sehr im Stress sei. „Ich habe nicht einmal mehr Zeit zum Scheißen.“Doch Themawechsel zu romantischeren Angelegenheiten: Große Magneten waren ohne Zweifel die Dreiecksgeschichte zwischen Aitana, ihrem Freund Vicente und ihrem Kollegen Cepeda – und natürlich die Romanze zwischen Amaia und ihrem Kollegen Alfred. Sie gipfelte im gemeinsamen Auftritt bei Eurovision. Doch da kam die Klatsche: Das romantisches Liebeslied floppte böse. Der Text des Siegersongs, der sich gegen sexuelle Gewalt wandte, lag wohl mehr auf der Linie der Zuschauer in ganz Europa. Die Emotionen schlugen bei den Fans des Paares hoch. „Was für eine Ungerechtigkeit. Das war pure Magie! Wir sind sooo stolz und lieben Euch sooo sehr!!!“