Triumphmarsch in der Hauptstadt
Am 19. Mai 1939 ließ der Diktator Franco in Madrid einen großen Aufmarsch seiner Streitkräfte organisieren. Die Militärparade erfolgte weniger als zwei Monate nach seinem Sieg im Spanischen Bürgerkrieg, der just mit der Einnahme der Landeshauptstadt Ende März besiegelt wurde.
Mit der Parade sollte vor allem die Macht des neuen Regimes demonstriert und ein Kult um dessen Anführer promoviert werden. Für den Diktator wurde daher ein triumphaler Einzug in die Stadt vorbereitet, die überall mit Fahnen, Plakaten und Fotos von Franco dekoriert worden war.
Der 19. Mai war vorab als Dia de la Victoria (Tag des Sieges) zum Feiertag erklärt worden, um den Madrilenen die Teilnahme zu ermöglichen. Und tatsächlich waren schon ab den frühen Morgen- stunden Hunderttausende in der Innenstadt unterwegs.
An dem fünfstündigen Aufmarsch durch das Stadtzentrum nahmen an die 200.000 Soldaten teil, darunter die deutsche Legion Condor. Franco selbst nahm die Parade auf einer Tribüne am Paseo de la Castellana entgegen, die ihm zu Ehren in Avenida del Generalísimo umbenannt wurde.
Der Triumphmarsch wurde im Jahr darauf auf den 1. April, den Jahrestag der Beendigung des Bürgerkriegs, vorverlegt. Bis zu Francos Tod 1975 sollte die Parade zur Erinnerung an seinen Sieg alljährlich wiederholt werden. (jan)