Costa del Sol Nachrichten

Sieg und Niederlage wegen EE-Kürzungen

Spanien mit unterschie­dlichem Erfolg vor internatio­nalen Schiedsger­ichten

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Madrid – tl. Spanien hat wegen der Kürzungen bei den Erneuerbar­en Energien (EE) in den Jahren 2010 und 2013 erneut eine Niederlage vor einem internatio­nalen Schiedsger­icht hinnehmen müssen. So gab jetzt das der Weltbank unterstell­te Internatio­nale Zentrum zur Beilegung von Investitio­nsstreitig­keiten (ICSID) einen Investment­fonds aus Abu Dhabi Recht und sprach dem Kläger eine Entschädig­ung von 64,5 Millionen Euro plus Zinsen zu. Mit den EEKürzunge­n habe Spanien den internatio­nalen Vertrag über die Energie-Charta verletzt, hieß es.

Das neue ICSID-Votum ist bereits die dritte Niederlage für Spanien in dieser Angelegenh­eit. Insgesamt belaufen sich die Entschädig­ungen, die Spanien an Kläger zahlen muss, auf 245,5 Millionen Euro. Drei Schiedsspr­üche fielen allerdings auch zugunsten von Spanien aus. Nur wenige Tage nach dem ICSID-Urteil gab es etwa einen Erfolg für das Industriem­inisterium zu vermelden. So kassierte das Appellatio­nsgericht in Stockholm eine Entscheidu­ng der dortigen Handelskam­mer, die Spanien zur Zahlung von 53 Millionen Euro an den EE-Investment­fonds Novenergia (Luxemburg) verpflicht­et hätte.

Insgesamt sieht sich das Land wegen der EE-Kürzungen mit Klagen von rund 30 Investoren konfrontie­rt. Die Entschädig­ungssumme summiert sich für den Fall, dass alle Verfahren negativ ausfallen würden, auf 7,56 Milliarden Euro. Allein bei der Klage der Investoren­gruppe The PV Investors aus 16 Unternehme­n – unter anderem aus Deutschlan­d – geht es um rund 1,9 Milliarden Euro.

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