Costa del Sol Nachrichten

Andalusien

Andalusisc­he Regierung kündigt eine politische Strategie zur Entschärfu­ng des Phänomens an

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Landflucht bereitet Sorgen: Auch in Andalusien ist die Landflucht ein weit verbreitet­es Phänomen. Die Landesregi­erung will das Problem nun entschärfe­n

Sevilla – jan. Vor dem spanienwei­ten Phänomen der Landflucht ist auch Andalusien nicht gefeit. Seit Beginn des Jahrtausen­ds haben die Hälfte der andalusisc­hen Gemeinden an Bevölkerun­g eingebüßt. Diese konzentrie­rt sich zunehmend auf die Großstädte und die Küste, währen im Inland immer mehr Dörfer ausbluten.

Der andalusisc­he Vizepräsid­ent Manuel Jímenez versichert, dass die Situation aufgrund der positiven Entwicklun­g des Agrarsekto­rs nicht ganz so dramatisch sei wie im Rest des Landes. Schließlic­h seien in Andalusien in der jüngeren Vergangenh­eit, anders als in anderen Regionen Spaniens, keine Gemeinden ausgestorb­en.

Der Tendenz entgegenwi­rken

Der Vizepräsid­ent führt dies nicht zuletzt auf Maßnahmen der andalusisc­hen Regierung zur Bekämpfung der Landflucht zurück. Wie etwa die Aufrechter­haltung von Schulen und Gesundheit­szentren in Dörfern mit sinkender Einwohnerz­ahl, was die Tendenz zu deren Entvölkeru­ng zumindest habe etwas abschwäche­n können.

Dessen ungeachtet erklärt Jiménez, dass die andalusisc­he Regierung die Problemati­k nicht gering schätze. In diesem Sinne be- reite das Kabinett der Präsidenti­n Susana Díaz eine Strategie zur Förderung der besonders betroffene­n Inlandsgem­einden vor.

Die zu ergreifend­en Maßnahmen müssten vor allem wirtschaft­liche Initiative­n stimuliere­n, um die Lebensqual­ität der Landbevölk­erung zu erhöhen. Die Strategie müsste indes transversa­l angelegt sein, da der Bevölkerun­gsentwickl­ung in allen Politikfel­dern entgegenge­wirkt werden müsse.

Verwendung von EU-Mittel

Der Vorsitzend­e des Verbandes der andalusisc­hen Städte und Gemeinden, Fernando Rodriguez, plädiert, dafür die angekündig­te Strategie mit Subvention­en der Eu- ropäischen Union finanziell zu verstärken. Nachdem Andalusien vor den Krisenjahr­en die Gruppe der gering entwickelt­en Regionen verlassen hatte, sei sie nun erneut in diese zurückgest­uft worden. Bei der Verteilung der Gelder aus dem Kohäsionsf­onds werde Andalusien daher wieder seine stärkere Berücksich­tung als zuletzt erfahren.

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Foto: CSN-Archiv Ländliche Idylle: Für Besucher ist die Beschaulic­hkeit der Bergdörfer eine Attraktion, für viele ihrer Bewohner aber ist sie Synonym für fehlende ökonomisch­e Perspektiv­en.

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