Die Türen zu
Bürger von Motril halten Wache vor den Türen der ehemaligen Militärkaserne
Bürger aus Motril wollen kein Auffanglager für Immigranten in ehemaliger Militärkaserne
Motril – mit. Die aus Motrils Ortsteil Los Álamos stammenden Bürger halten rund um die Uhr Wache vor der alten Militärkaserne der Gemeinde, um zu überprüfen, dass an dem Gebäude nicht weitergearbeitet wird. Dieses sollte nämlich zu einem Notfall-Aufnahmelager für Flüchtlinge umfunktioniert werden. Und das wollen die Anwohner nicht.
Zwar habe die Stadt Motril die Lizenz für die Arbeiten verweigert, aber die Bewohner der Stadt sind trotzdem täglich vor Ort – solange, bis die spanische Zentralregierung ihnen schriftlich bestätigt, dass die Kaserne nicht umgebaut wird.
Am Sonntag hat alles begonnen, als vier Frauen eine Whatsapp-Gruppe mit dem Namen „Comando G“gegründet haben. Spanischen Medien zufolge sind seitdem zahlreiche Mitbürger aus Motril dieser Gruppe beigetreten.
Eine wachende Hausfrau erklärte, dass die Gemeinde ein Pflegeheim, etwas für die Jugend oder eine Kaserne für die Guardia Civil dringend brauche. Was Los Álamos allerdings nicht brauche und was auch niemand hier will, sei ein Gefängnis für Flüchtlinge. Das sei nicht fair für diejenigen, die in den Flüchtlingsbooten ankämen noch für die Bürger der Gemeinde.
Seit Monaten kommen mindestens einmal pro Woche neue Flüchtlinge in Motril an. Die Stadt kommt an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazität. Experten vermuten, dass die Zunahme von Flüchtlingen, die versuchen, mit einem Boot nach Europa zu kommen, in den warmen Sommermonaten noch weiter zunehmen wird. Bereits vor einigen Wochen wurde Kritik laut, nachdem die örtliche Sporthalle zu einem Erstauflager temporär umfunktioniert wurde.