Offizielle Gründung der Stadt Bilbao
Am 15. Juni 1300 begründete der kastilische Edelmann Don Diego López de Haro die Stadt Bilbao. An dem Standort beiderseits des Flusses Nervión an dessen Mündung in den Atlantischen Ozean existierte seit dem 13. Jahrhundert bereits eine Fischersiedlung.
Don Diego López de Haro, ein Urenkel des Königs Alfonso IX. von León, war verwandtschaftlich eng mit der damaligen kastilischen Königsfamilie verbunden. Er gehörte überdies einem Adelsgeschlecht an, das seit dem 11. Jahrhundert über die Markgrafschaft der Biskaya herrschte.
Die strategisch günstig an dem an der nordspanischen Küste entlang führenden Jakobsweg liegende Stadt begründete er mit einer sogenannten Carta Puebla. Ein Dokument, mit dem die christlichen Könige während der Reconquista ökonomisch wichtigen Ortschaften zwecks ihrer Neubesiedlung steuerliche Privilegien erteilten.
Die Gründungsurkunde wurde am 4. Januar 1301 von dem kastilischen König Fernando IV. in Burgos bestätigt. Von dem Monarchen erhielt Don Diego López de Haro ein Territorium zugewiesen, das quasi dem heutigen Stadtgebiet entspricht. Seine Nichte und Erbin María Díaz de Haro erwirkte neun Jahre später außerdem für Bilbaos Hafen ein Monopol für den Handel von Kastilien über den Seeweg mit Flandern und England. (jan)