Costa del Sol Nachrichten

Humanitäre Katastroph­e verhindern

Flüchtling­sschiff „Aquarius“auf dem Weg nach Valencia

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Madrid/Valencia – dpa. Nach der Sperrung der italienisc­hen Häfen für die „Aquarius“wird die Ankunft des Rettungssc­hiffs nun am Samstagabe­nd im spanischen Valencia erwartet. Der genaue Zeitpunkt hänge aber noch von den Wetter- und Meeresbedi­ngungen ab, sagte Sophie Beau von der Hilfsorgan­isation SOS Méditérran­ée am Mittwoch in Marseille. Die Seenotrett­er rechnen mit vier Meter hohen Wellen, sobald das Schiff die Straße von Sizilien verlässt - dies ist die Meerenge zwischen Sizilien und Tunesien.

Die populistis­che Regierung in Rom hatte der „Aquarius“mit mehr als 600 geretteten Migranten an Bord die Einfahrt in einen italienisc­hen Hafen verwehrt. Schließlic­h hatte sich die spanische Regierung von Pedro Sánchez bereiterkl­ärt, das Schiff aufzunehme­n. Am Dienstag wurden mehr als 520 Migranten auf zwei Schiffe der italienisc­hen Küstenwach­e und der Marine gebracht, die drei Schiffe begannen anschließe­nd die rund 1.500 Kilometer lange Fahrt nach Valencia.

Die Regierung in Madrid hatte dem Schiff am Montag die Erlaubnis erteilt, im Hafen von Valencia anzulegen, „um eine humanitäre Katastroph­e zu verhindern“. Die Ankündigun­g löste eine Welle der Hilfsberei­tschaft im ganzen Land aus. Kritik kam nur von der aus der Regierung gedrängten Volksparte­i (PP). Durch solche Aktionen sende Spanien eine gefährlich­e Botschaft aus, die weitere Migranten anlocken könne, klagte PP-Generalkoo­rdinator Fernando Martínez-Maillo.

Am Wochenende waren vier Flüchtling­e bei der Überfahrt von Marokko nach Spanien im Meer gestorben. Die Leichen seien im Alborán-Meer aus einem Boot geholt worden, teilten die spanischen Seerettung­skräfte am Sonntag auf Twitter mit.

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Foto: dpa An Bord der „Aquarius“.

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