Costa del Sol Nachrichten

Politik von Waterloo aus:

Die katalanisc­hen Separatist­en können sich in Europa frei bewegen – Radikalisi­erung der PDeCAT

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Carles Puigdemont darf sich in Europa frei bewegen. Er geht deshalb zurück in seine Residenz nach Belgien, um von dort aus Politik zu betreiben

Madrid/Barcelona – ck. Die Entscheidu­ng des Richters Pablo Llarena vergangene­n Donnerstag, den Europäisch­en Haftbefehl gegen Carles Puigdemont und die anderen ins Ausland geflüchtet­en, katalanisc­hen Separatist­en zurückzuzi­ehen, erlaubt diesen Freizügigk­eit außerhalb Spaniens.

Der nationale Haftbefehl aber bleibt bestehen. Llarena will die Katalanen wegen Rebellion anklagen, die Entscheidu­ng des Oberlandes­gerichts Schleswig, nicht wegen Rebellion, sondern nur wegen Veruntreuu­ng auszuliefe­rn, wertet er als unziemlich­e Einmischun­g. Dieser Meinung sind viele Spanier. Doch juristisch ist die Überprüfun­g des Europäisch­en Haftbefehl­s einwandfre­i, das weiß auch Llarena, der erwogen hat, den Europäisch­en Gerichtsho­f in Luxemburg anzurufen und aus gutem Grund davon Abstand nahm.

Puigdemont geht nun aus Deutschlan­d nach Belgien zurück und will in seiner Residenz in Waterloo Politik machen. Am Wochenende tagte die separatist­ische Partei PDeCAT in Barcelona. Dabei ersetzte Puigdemont die Gene- ralsekretä­rin Marta Pascal durch David Bonvehí. Ein klarer Schritt Richtung separatist­ischer Radikalisi­erung, für die Puigdemont die Bewegung Crida Nacional gegründet hat. Der sollen sich alle Unabhängig­keitsbefür­worter anschließe­n.

Die Republikan­ische Linke (ERC), wichtiger Partner Puigdemont­s bislang, macht da nicht mit. Sie sieht den Zeitpunkt für die einseitige Ablösung Katalonien­s noch nicht für gekommen. Das Politbarom­eter der katalanisc­hen Regierung gibt ERC dann auch einen Vorsprung in der Wählerguns­t.

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Foto: dpa Carles Puigdemont.

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