Aus der historie ETA tötet Folterer des Franco-Regimes
samstag – 28. juli
Brüssel – Separatistenführer Carles Puigdemont verlässt Deutschland und kehrt nach Belgien zurück. Bei einer Pressekonferenz in Brüssel kündigt der katalanische Ex-Regierungschef an, sich weiter in ganz Europa für die Unabhängigkeit der Region einzusetzen.
Barcelona – Nach ihrem 48-stündigen Streik treten die Taxifahrer in Barcelona jetzt zu einem unbefristeten Ausstand an. Mit ihren Taxis blockieren sie Hauptverkehrsstraßen in Barcelona. Taxifahrer in Madrid, Valencia und Alicante schließen sich dem Streik an. Am 2. August 1968 töteten Mitglieder der ETA im baskischen Irún den 59-jährigen Polizisten Melitón Manzanas. Es war das erste gezielt vorbereitete Attentat der baskischen Untergrundorganisation, die neun Jahre zuvor aus einer radikalen Abspaltung der politischen Jugendorganisation Ekin hervorgegangen war.
Das erste Todesopfer hatte ETA allerdings schon im Juni 1968 gefordert, als eines ihrer Mitglieder während einer Verkehrskontrolle einen Beamten der Guardia Civil erschoss. Nachdem die Kollegen des Opfers die Verfolgung des Täters aufnahmen und ihn daraufhin ebenfalls erschossen, plante ETA ein Attentat, um den Tod zu rächen.
Als Ziel wählten sie Melitón Manzanas aus, der nach dem Militärputsch im Juli 1936 Sympathien mit den Aufständischen zeigte und im Bürgerkrieg auf deren Seite kämpfte. Nach Kriegsende sollte Manzanas schließlich in den Polizeidienst eintreten. Später trat er in die Geheimpolizei der Diktatur ein, die auch mit der deutschen Gestapo kooperierte. In dieser stieg er zum Chef der Brigade in San Sebastián auf und errang als brutaler Folterer von Regimegegnern einen zweifelhaften Ruhm.
Am Tag des Attentats gegen Manzanas passten ihn drei Terroristen vor seinem Chalet ab und töteten ihn vor den Augen seiner Frau und Tochter mit mehreren Schüssen.
Im Jahr 2001 wurde Melitón Manzanas von der Regierung José María Aznar posthum ein Orden verliehen. Dieser stand laut Gesetz allen Opfern des Terrorismus auf eigene Anfrage oder jener der Hinterbliebenen zu. Die Vergabe rief dessen ungeachtet massive Proteste von diversen Parteien, Gewerkschaften und zivilen Organisationen hervor, aufgrund der unwürdigen Vergangenheit von Manzanas als Folterknecht der Diktatur. (jan)