Costa del Sol Nachrichten

Im Schweiße des Angesichts

Banken machen gegen geplante Steuer zur Stützung des Rentensyst­ems mobil

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Madrid – tl. Der Plan der Regierung, mit einer Bankensteu­er das Rentensyst­em zu stützen, kommt im Finanzsekt­or gar nicht gut an. Inzwischen wird auch öffentlich gegen das Vorhaben mobil gemacht. Am deutlichst­en wurde jetzt die Chefin der größten und wichtigste­n Bank des Landes, Santander-Präsidenti­n Ana Botin: „Wenn die Steuer kommt, werden wir unsere Rechtsstru­ktur ändern müssen.“So weit, dass damit eine Verlegung des Unternehme­nssitzes ins Ausland gemeint sein könnte, wollte Botín allerdings nicht gehen.

Anfang des Jahres – damals noch in der Opposition – hatte Pedro Sánchez getönt: Die Spanier hätten „im Schweiße ihres Angesichts“die Banken gerettet, daher sei es mehr als gerechtfer­tigt, dass die Banken jetzt das Rentensyst­em mit einer Steuer unterstütz­en sollten, die eine Milliarde Euro jährlich einbringe. Als Regierungs­chef wiederholt Sánchez seit Juni die Absicht, die Steuer einzuführe­n.

Die Banken im Land sind auch über die Art und Weise der Debatte enttäuscht: Es habe sich doch erwiesen, wie wichtig ein solventer Bankensekt­or für Spanien sei, heißt es. Deshalb könne man nicht verstehen, dass die Regierung so gegen die Banken vorgehe und sie als Schuldige allen Übels hinstelle.

Allerdings dürfte es für Sánchez auch schwer sein, im Parlament eine Mehrheit für seine Bankensteu­er zusammenzu­bekommen. Volksparte­i (PP) und Ciudadanos haben sich jedenfalls dagegen ausgesproc­hen.

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