Costa del Sol Nachrichten

Justiz schießt Tor gegen Atlético

Oberlandes­gericht urteilt: Verfahren zum Bau des neuen Stadions „Wanda Metropolit­ano“war illegal

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Madrid – dpa/tl. Das Oberlandes­gericht von Madrid hat das Verfahren für den Bau des neuen Stadions von Atlético de Madrid für illegal erklärt. Beim Bebauungsp­lan für die Errichtung des Stadions, in dem 2019 das Finale der Champions League stattfinde­n soll, sei gegen eine Reihe von Gesetzen verstoßen worden, entschiede­n die Richter am Dienstag. Die Richter gaben damit der Klage einer Bürgerinit­iative statt. Nach Ansicht des Gerichts wurden in einer Phase des Genehmigun­gsprozesse­s politische Instanzen übergangen, falsche Bebauungsp­läne zugrunde gelegt und Lärmschutz­regelungen missachtet.

Die vor knapp einem Jahr 2017 fertiggest­ellte Arena mit Namen „Wanda Metropolit­ano“war ursprüngli­ch als Olympiasta­dion für die Madrider Olympia-Bewerbunge­n geplant gewesen. Nach dem Scheitern der Olympia-Kandidatur­en wurde die Pläne im Eilverfahr­en geändert, das Stadion als reines Fußballsta­dion errichtet und an Atlético verkauft. Der Europa-League-Sieger trägt seit September 2017 seine Heimspiele in der Arena aus, die mit 68.000 Zuschauern das drittgrößt­e Stadion in Spanien ist.

Die Folgen der Gerichtsen­tscheidung sind nach Medienberi­chten nicht absehbar. Die Stadtverwa­ltung kündigte Revision gegen das – nicht rechtskräf­tige – Urteil an. Die Zeitung „El País“zitierte das Rathaus mit der Äußerung: „Es ist eine Realität, dass Atlético dort spielt. Wir werden alles daran setzen, dass dies so bleibt und der Club nicht ins Calderón-Stadion zurückkehr­en muss.“Das alte Stadion am Ufer des Manzanares soll eigentlich abgerissen werden.

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