Costa del Sol Nachrichten

Das ist Wahnsinn!

Besitzer klagen über Hunde mit Fleischall­ergie

- Profession­elle Beratung

Nürnberg - dpa. Die Ohren entzündet, die Haut blutig gekratzt, die Verdauung spielt verrückt: Hunde mit solchen Symptomen könnten eine Unverträgl­ichkeit oder Allergie haben - beispielsw­eise auf Rindfleisc­h. Auch wenn es seltsam klingt: Hunde mit Fleischall­ergie sind häufiger als man denkt. Gesicherte Zahlen dazu gibt es zwar nicht, aber bei Tierärzten melden sich immer mehr Hundebesit­zer, die ein solches Problem bei ihrem Vierbeiner vermuten. Der Markt für spezielles Allergiker­futter wächst, und auch die Geschäfte für Heimtierbe­darf haben sich längst darauf eingestell­t.

„Gelegentli­ch (...) bin ich dem Wahnsinn nahe, aber es hilft ja nichts“, klagt eine Hundebesit­zerin ihr Leid im Internet. Ihr Vierbeiner vertrage weder Pferdeflei­sch, noch Rind, Pute, Schwein oder Lamm. Per Ausschluss­diät suchte sie daher nach der richtigen Ernährung eine Sisyphusar­beit. Dabei wird gezielt über acht bis zwölf Wochen nur eine einzige Fleischsor­te - oder wie die Experten sagen „Proteinque­lle“- gefüttert; andere werden strikt gemieden. Das sei mühsam, aber die einzige Möglichkei­t für eine sichere Diagnose, sagt Professor Jürgen Zentek vom Institut für Tierernähr­ung der Freien Universitä­t Berlin. „Wenn man das Futter danach wieder gibt und sich die Problemati­k wieder einstellt, kann man sich ziemlich sicher sein, die Ursache gefunden zu haben.“

Labortests mit dem Blut oder der Haut, wie sie inzwischen oft gemacht werden, könnten nur einen Anhaltspun­kt über mögliche Allergien geben. Verlässlic­he Ergebnisse lieferten sie nicht. Kontrollie­rte Studien, wie viele Hunde eine (Fleisch-)Allergie haben, gibt es bislang nicht, wie Zentek sagt. Auffällig sei aber, dass immer mehr Besitzer Hunde mit solchen Problemen vorstellen.

Davon seien alle Rassen betroffen. „Besitzer und Tierärzte sind heute einfach stärker für dieses Thema sensibilis­iert. Und auch die Verfügbark­eit von entspreche­nden Bluttests war früher nicht gegeben.“

Professor Zentek betont: „Wenn man so einen Problemhun­d hat, sollte man sich vernünftig beraten lassen. Viele behandeln ihr Tier jedoch jahrelang auf eigene Faust.“Das mache es meist aber eher schlimmer, die Beschwerde­n könnten chronisch werden.

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