Flammenmeer in Huelva:
In der Provinz toben in den letzten Tagen vier Waldbrände – Brandstiftung als mögliche Ursache
In Nerva in der Provinz Huelva hat vergangene Woche ein Feuer gewütet, das mehr als 1.500 Hektar verkohlte
Huelva – jan. Am letzten Wochenende hat sich in Nerva (Huelva) der bislang größte und folgenreichste Waldbrand des Jahres in Andalusien ereignet. Die Flammen, die am vergangenen Donnerstag entfacht wurden, konnten erst am Samstag unter Kontrolle gebracht und am Tag darauf vollständig gelöscht werden.
Im Kampf gegen das Feuer wurden die Brandschützer des andalusischen Plan Infoca mit Soldaten der Notfalleinheit des Militärs verstärkt. Der Großeinsatz zu Lande mit rund 300 Einsatzkräften und 50 Fahrzeugen wurde auch aus der Luft von zehn Hubschraubern und sieben Flugzeugen unterstützt, die zum Teil vom spanischen Landwirtschaftsministerium bereitgestellt wurden.
Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass am Ende eine etwa 1.500 Hektar große Fläche verbrannte. Wobei den Flammen vor allem eine ökologisch wertvolle Landschaft mit reichen Baumbestand zum Opfer gefallen ist.
Feuerwehr im Dauereinsatz
Das Feuer in Nerva war gerade erst in den Griff bekommen worden, als in Almonaster (Huelva) am vergangenen Sonntag der nächste Großbrand vermeldet wurde. Auch hier konnte trotz eines massiven Aufgebotes nicht verhindert werden, dass eine rund 300 Hektar große Fläche, ebenfalls mit starker Bewaldung, zerstört wurde.
Parallel zu jenem in Almonaster musste die Feuerwehr noch zu einem dritten Waldbrand in Calañas ausrücken, der zwar relativ rasch kontrolliert wurde, jedoch die vorübergehende Evakuierung von 50 Personen aus einer kleinen ländlichen Siedlung mit 15 Häusern erforderte. Und in Moguer hatte Tage zuvor noch ein weiteres Feuer geringeren Ausmaßes gewütet, bei dem eine etwa 120 Hektar große Fläche verbrannte.
Verdächtige Häufung
Angesichts der hohen Zahl an Waldbränden innerhalb weniger Tage gehen die Behörden von einer möglichen Brandstiftung aus. Zumindest im Falle von Almonaster sollen auch Hinweise für eine absichtliche Entfachung des Feuers durch Menschenhand vorliegen.
Der Vertreter der Zentralregierung in Andalusien, Gómez de Celis, hat eine Ermittlung angekündigt, um die jeweiligen Ursachen der Waldbrände aufzuklären und mögliche Brandstifter aufzuspüren. Außerdem werde man in diesem Sommer die Überwachung verstärken, um die weitere Häufung solcher Vorfälle zu verhindern.