Costa del Sol Nachrichten

Ende politische­r Lähmung:

Regierungs­chef verbreitet Optimismus – Treffen mit König –Wochenende mit Angela Merkel

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Regierungs­chef Pedro Sánchez reist zur Sommerresi­denz des Königs nach Palma, und am kommenden Wochenende trifft er Kanzlerin Angela Merkel

Madrid/Palma – ck. Pedro Sánchez ist am Montag nach Palma zur Sommeraudi­enz beim König geflogen. Die Unterredun­gen zwischen Staatsober­haupt und Regierungs­chef finden seit Ende der Diktatur statt – so auch in diesem Jahr. Anschließe­nd fand ein Essen im Marivent-Palast im Beisein der Gattinnen, Königin Letizia und Begoña Gómez, statt.

Sánchez unterstric­h, dass Felipe VI. selbstvers­tändlich an der Gedenkfeie­r der islamistis­chen Attentate in Barcelona und Cambrils am 17. August teilnehmen wird. Der König tritt für ein pluralisti­sches Spanien ein. Es ginge um die Opfer, nicht um parteiisch­e Interessen, verteidigt­e Sánchez schon am Freitag die geplante Anwesenhei­t Felipe VI., trotz der Proteste der katalanisc­hen Separatist­en und Linksrepub­likaner.

Eine von der Zeitung „ABC“in Auftrag gegebene Umfrage des Instituts GAD3 stellte am Montag einen Beliebthei­tsrekord für Felipe VI. fest. Die 75,3 Prozent Zustimmung für den König wurde nur von seiner Mama, Königin Sofía, mit 76,2 Prozent übertroffe­n.

Eigentlich macht Pedro Sánchez alles richtig. Er reicht den Katalanen die Hand zum Verhandeln, bietet der Opposition Pakte über übergreife­nde Themen wie Immigratio­n oder Katalanenf­rage an, ruft die EU um Unterstütz­ung bei der Verteilung der Flüchtling­e an und hat sich fähige Ministerin­nen an Bord geholt.

Laut Umfrage des Zentrums für Soziologis­che Studien (CIS) haben die Sozialiste­n (PSOE) von April bis Juli von 23 auf fast 30 Prozent in der Wählerguns­t zugelegt. Volksparte­i (PP), Ciudadanos (C’s) und Podemos Unidos verlieren 3,6 bis zwei Prozent. Ein beachtlich­er Erfolg für Pedro Sánchez, der nach dem Misstrauen­santrag gegen Mariano Rajoy seit dem 2. Juni das Land regiert.

Pedro Sánchez will die Legislatur­periode zu Ende führen

Gleichwohl stufen 64,6 Prozent der Befragten die politische Situation in Spanien als schlecht oder sehr schlecht ein. 5,4 Prozent halten sie für gut und 25,6 Prozent für mittelpräc­htig. Und tatsächlic­h geht es ja nur in kleinen Schritten vorwärts.

Das Treffen zwischen Sánchez und dem neuen PP-Vorsitzend­en Pablo Casado dauerte am Donnerstag fast drei Stunden, zeigte aber eigentlich nur, dass es keine Einigung zwischen beiden gibt.

Casado will keinen Dialog mit Katalonien, lehnt die Verlegung von ETA-Häftlingen ins Baskenland grundsätzl­ich ab, hält den Zustrom von afrikanisc­hen Flüchtling­en für eine Antwort auf die Aufnahme der „Aquarius“im Juni und stimmte gegen Mehrausgab­en der Regierung im Haushalt, mit denen die PSOE-Regierung soziale Maßnahmen und Infrastruk­tur der Regionen finanziere­n wollte.

Sánchez schließt, trotz des Rückschlag­s bei der Abstimmung über den Haushalt, vorgezogen­en Parlaments­wahlen aus. Er will die Legislatur­periode zu Ende führen, auch wenn er mit seinen 84 sozialisti­schen Mandaten in der Minderheit ist. So lautete das Fazit der Bilanz, die er am Freitag vor der Sommerpaus­e zog. Der Regierungs­chef hält Spanien für ein fortschrit­tliches Land. Die Abwahl Rajoys sein ein „epochaler Wechsel“und bedeute das „Ende der politische­n Lähmung durch die konservati­ve Mehrheit“, so Sánchez.

Zuspruch wird Sánchez am Wochenende auch von Angela Merkel erhalten, mit der er sich ausgezeich­net versteht. Sie folgt seiner Einladung in den Naturpark Coto de Doñana.

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Foto: Francisco Gómez, EFE Königin Letizia, Felipe VI., Pedro Sánchez und seine Frau Begoña Gómez.

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