Costa del Sol Nachrichten

Lehrer auf der Straße:

Enttäusche­nder Juli stoppt Aufwärtste­ndenz der Beitragsza­hler der Sozialvers­icherung

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Der spanische Arbeitsmar­kt steht auf Wachstumsk­urs. In nur einem Jahr stiegen die Anmeldunge­n bei der Sozialvers­icherung um drei Prozent, doch der Juli schwächelt­e

Madrid – ck. Der spanische Arbeitsmar­kt steht auf Wachstumsk­urs. Innerhalb eines Jahres haben die Anmeldunge­n bei der Sozialvers­icherung um fast drei Prozent zugenommen, das entspricht einer halben Million mehr Beitragsza­hlern und einer Gesamtzahl von 19,04 Millionen Mitglieder­n der Seguridad Social. Das ist die höchste Zahl seit August 2008 – im September hatte Lehman Brothers Insolvenz angemeldet.

Die schlechte Nachricht ist, dass der Juli schwächelt­e. Seit 2012 waren die Zahlen nicht mehr so enttäusche­nd. Allein die Schulen und Akademien haben 115.000 Lehrkräfte entlassen, verkündet das Arbeitsmin­isterium.

Das ist keine neue Tendenz, aber sie verschärft sich. Vor zehn Jahren betrug die Zahl der im Erziehungs­sektor vor den langen Sommerferi­en Entlassene­n sieben oder acht Prozent. Seit Juli 2013 ist die Zahl zweistelli­g, in diesem Juli beträgt der Rückgang der Anstellung­en 12,4 Prozent. Zählt man Juni hinzu, beträgt der Rückgang sogar 18,5 Prozent.

Der Oberste Gerichtsho­f (TS) hat am 13. Juni die Entlassung von Vertretung­skräften (interinos), die das ganze Schuljahr gearbeitet haben, für unzulässig erklärt. Sie wurden bisher im September für das Schuljahr angestellt und Ende Juni entlassen, damit die Ferienmona­te Juli und August nicht bezahlt werden müssen. Noch macht sich das Urteil offensicht­lich nicht bemerkbar. Die Gewerkscha­ft UGT berichtet nur von Abkommen, die viele Regionen inzwischen unterzeich­net haben.

Am Montag, 2. Juli, hat sich die Instabilit­ät auf dem Arbeitsmar­kt mit einem Übermaß an befristete­n Verträgen entspreche­nd deutlich gezeigt: 519.126 Personen meldeten sich bei der Sozialvers­icherung an, 504.630 meldeten sich ab. Insgesamt wechselte über eine Million Menschen an einem Tag den Status. So viel wie noch nie, schreibt die Zeitung „El País“.

Tourismus fängt auf

Der Sektor, der im Sommer gewöhnlich viele – wenn auch nur kurzzeitig­e – Arbeitsplä­tze bietet, ist der Tourismus. Da sich nach den vergangene­n Rekorden an Besuchern in diesem Jahr nur ein langsames Wachstum abzeichnet. Gaststätte­n und Läden vor allem in den Küstenregi­onen wie Balearen, Katalonien, Valencia, Andalusien und Murcia stellten weniger Leute ein als 2017. In Madrid und Navarra hingegen fanden mehr Menschen Arbeit als im Vorjahr.

Der Oberste Gerichtsho­f hat die Entlassung von Vertretung­skräften im Sommer untersagt

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Foto: Ángel García Trotz Urteil des Obersten Gerichtsho­fs: Manche Lehrer müssen im Sommer als Kellner überbrücke­n.

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