Das Ende des Königreichs Neugranada
Am 7. August 1817 fügte der südamerikanische Freiheitskämpfer Simón Bolívar der spanischen Kolonialmacht in der Schlacht von Boyacá eine entscheidende Niederlage zu. Diese markierte das Ende des Vizekönigreichs Neugranada, das seinerzeit die heutigen Staaten Kolumbien, Venezuela und Ecuador umfasste.
Simón Bolívar startete Ende Mai 1819 den letzten Endes erfolgreichen Feldzug zur Befreiung von Neugranada, der sich zweieinhalb Monate lang hinziehen sollte. Wobei sein Heer der Patrioten dem in den Hochebenen der Anden positionierten, von José María Barreiro kommandierten Heer der Royalisten anfangs kaum etwas entgegen setzen konnte.
Das Blatt wendete sich indes als Bolivar mit einer List seinen Gegner düpierte. Er täuschte einen Rückzug seiner Soldaten vor, um in der Folge einen nächtlichen Gegenmarsch nach Tunja, Hauptstadt der Provinz Boyacá, zu realisieren. Dort lockte er die Truppen Barreiros schließlich auf einer Brücke über den Fluss Teatrinos in einen aussichtslosen Hinterhalt.
Obwohl die Truppenstärken beider Seiten mit jeweils knapp 3.000 Soldaten vergleichbar waren, hatte das Heer der Royalisten ob der Unmöglichkeit zur Abwehr des Angriffs in Formation zu gehen, keine Chance. Ohne größere Kampfhandlungen nahmen die Patrioten an die 1.600 Royalisten gefangen, darunter ihren Befehlshaber, der hingerichtet wurde.
Als er von der verheerenden Niederlage seiner Armee erfuhr, flüchtete der spanische Vizekönig Juan de Sámano aus Neugranada. Simón Bolívar wiederum zog nur drei Tage nach der Schlacht von Boyacá in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá ein, ohne dort auf Gegenwehr zu treffen. Nach der Proklamation zur Republik im Dezember 1819 erklärte Kolumbien im Juli 1820 seine Unabhängigkeit von Spanien. (jan)