Katalanische Regierung will Referendum
Ermittlungen zum Jahrestag des islamistischen Attentats in Barcelona und Cambrils
Barcelona – ck. Ministerpräsident Quim Torra hat am Sonntag verkündet, dass er nur die Einstellung des Verfahrens, aber keinerlei Urteil im Fall des verbotenen und dennoch abgehaltenen Referendums am 1. Oktober 2017 in Katalonien anerkennen würde. Der Prozess soll im Herbst beginnen.
In einem Interview in der Zeitung „La Vanguardia“am selben Tag hat er allerdings eingeräumt, seinen Auftrag zur unabhängigen Republik zurückzustellen, wenn es ein verbindliches und verabredetes Referendum gäbe. „Wir bieten dem Staat diese Möglichkeit, falls das eine Lösung ist“, so Torra.
Sánchez lehnt ein Referendum über die Unabhängigkeit ab. Ein einseitiges Referendum sähen weder Verfassung noch Statut vor, lautet die Madrider Begründung. Es hat aber 2006 schon einmal ein verbindliches Referendum gegeben, als Katalonien über die Annahme des Autonomiestatuts abgestimmt hat. Das Statut wurde damals mit großer Mehrheit angenommen.
Inzwischen werden neue Informationen über die Attentate in Barcelona und Cambrils am 17. und 18. August 2017 bekannt, bei denen 17 Personen getötet und sechs Terroristen von der Polizei erschossen wurden. Zwei geschützte Zeugen haben den in Haft sitzenden Driss Oukabir als einen der Männer identifiziert, die in dem besetzten Haus in Alcanar Bomben bastelten. Die Islamisten hatten verschiedene Ziele für ihren Anschlag vorbereitet. Als die Bomben aus Unachtsamkeit vorzeitig explodierten und das Haus in die Luft flog, improvisierten sie, und Younes Abouyaaqoub fuhr mit einem Lieferwagen über die Rambla.