Schrott und Staub
Steinbrüche in der Gemeinde Alhaurín de la Torre erhitzen die Gemüter
Wo viel gebaut wird, werden Unmengen an Material benötigt. In den goldenen Zeiten des Baubooms sind in der Provinz Málaga deshalb viele Steinbrüche eröffnet worden. Wie in der Gemeinde Alhaurín de la Torre. Ob diese über Genehmigungen verfügten oder nicht, darüber wurde großzügig hinweggesehen. Das Bauwesen war der Wirtschaftsmotor und solange es Geld in die Kassen spülte, war alles recht. Umweltschützer hatten einen schweren Stand und auch heute gleichen ihre Bemühungen einer Sisyphosarbeit. Denn eine gewisse Goldgräberstimmung liegt in der Luft.
Mit lautem Motorengedröhne rauscht ein Lkw vorbei und wirbelt Staub auf. Er kommt aus dem Steinbruch Pinos de Alhaurín, wo der Abbau von Gesteinskörnungen für das Bauwesen tiefe Wunden in das Waldgebiet der Sierra de Mijas gerissen hat, die sich auf 10.700 Hektar von Mijas über Benalmádena, Torremolinos, Alhaurín el Grande, Alhaurín de la Torre bis nach Churriana erstreckt. Die Natur im Umfeld des Steinbruchs hat sich weißgrau eingefärbt. Ein Szenario, das sich in diversen spanischen Landstrichen präsentiert, die sich in der Nähe von touristisch stark erschlossenen Küstengebieten befinden.
„In den goldenen Zeiten des Baubooms sind hier bis zu 100 Lkw pro Stunde gezählt worden, und obwohl der Oberste Andalusische Gerichtshof diesem Steinbruch 2005 die Illegalität bescheinigt hat, fahren hier nach wie vor bis zu 60 Lastwagen in der Stunde ein und aus. Meist ist mittags am meisten los“, erklärt Eduardo Saez, Präsident der „Plataforma por la Defensa de la Salud y la Sierra“bei einer Ortsbegehung Ende April dieses Jahres. Seit 1997 setzt sich die PDSS für die Gesundheit der Anwohner und den Schutz der Sierra ein und bringt Irregularitäten zur Anzeige. Es sei ein Kampf gegen Windmühlenflügel, denn sie hätten die Gemeindeverwaltung, die andalusische Landesregierung, die Unternehmer und sogar die Gewerkschaften gegen sich.