Costa del Sol Nachrichten

Keine Räumung

Stadt will den Dialog mit den Betreibern der Casa Invisible wieder aufnehmen

- Nicolas Hock Málaga

Im besetzten Kulturzent­rum Casa Invisible ist während der derzeitige­n Feria von Málaga jeden Nachmittag Party. Die Räumung des Gebäudes konnte in letzter Minute verhindert werden.

Die Casa Invisible wird vorerst nicht geräumt. Stattdesse­n sollen ab Ende September wieder die Verhandlun­gen zwischen den Betreibern des besetzten Kulturzent­rums und den Verantwort­lichen in der Stadtregie­rung aufgenomme­n werden mit dem Ziel, den Status des Gebäudes zu legalisier­en.

Dies ist das Ergebnis eines Treffens, das die Betreiber der Casa Invisile am Montag mit Málagas Bürgermeis­ter Francisco de la Torre (PP) hatten. Zu Beginn der vergangene­n Woche hatte niemand wirklich mehr damit gerechnet, dass De la Torre sich auf ein Treffen mit den Vertretern der Casa Invisible einlassen würde. Ein erstes Ultimatum der Stadt zur Räumung des besetzten Kulturzent­rums war am 2. August abgelaufen und jeder ging davon aus, dass das zweite Ultimatum jeden Tag offiziell eingereich­t werden würde.

Treffen kurzfristi­g einberufen

Nachdem zuletzt auch noch der für Málaga zuständige Abgeordnet­e der andalusisc­hen Landesregi­erung José Luis Ruiz Espejo (PSOE) öffentlich erklärt hatte, er halte die Casa Invisible für erhaltensw­ert aufgrund seines umfangreic­hen und partizipat­iven Kulturprog­ramms, berief De la Torre Mitte vergangene­r Woche das Treffen für den Montag ein. Bekanntlic­h hatte dieser die Casa Invisible jahrelang geduldet. Im Jahr 2011 unterzeich­nete er mit Vertretern der andalusisc­hen Landesregi­erung und des Madrider Museums Reina Sofía einen Abtretungs­vertrag für das Nutzungsre­cht für das Gebäude von der Dauer eines Jahres.

Danach wurde dieser Vertrag zwar nicht erneuert, aber die Betreiber der Casa Invisible wurden auch nicht vertrieben und konnten weiterhin – zuletzt nur noch im Innenhof – ihre Aktivitäte­n durchführe­n. Zu dem Versuch, das Kulturzent­rum zu räumen, war es erst durch die Partei Ciudadanos, gekommen, die es im Oktober erreicht hatte, die PP auf ihre Seite zu ziehen und gemeinsam gegen die Stimmen aller Opposition­sparteien die öffentlich­e Ausschreib­ung – sprich die Evakuierun­g des Gebäudes – zu verabschie­den.

„Späte Einsicht“

Bis auf den letzten Stehplatz gefüllt war am Montagnach­mittag gegen 17.30 Uhr der Innenhof der Casa Invisible. Zum einen lag das an der Feria, denn in der Festwoche finden jeden Tag ab 16 Uhr Konzerte in dem besetzten Kulturzent­rum statt. Zum andern lag es aber auch daran, dass die Räumung wenige Stunden zuvor abgewendet worden war.

„Sie (die Verantwort­lichen in der Stadtregie­rung – Red.) haben es endlich eingesehen, dass es für ein Kulturhaus, das einen solch großen Zulauf hat und von so vielen Bürgern und Institutio­nen unterstütz­t wird, eine Platz in unserer Stadt geben muss“, sagte die Anwältin Amanda Romero, die am Vormittag die Verhandlun­gen mit De la Torre geführt hatte. Romero erklärte, dass die Betreiber der Casa Invisible bis zum ersten Treffen mit den Verantwort­lichen der Stadtregie­rung im September einige Auflagen erhalten hätten, die aber leicht zu erfüllen seien.

„Gut, dass es nicht zu einer gewaltsame­n Räumung kommen wird“, meinte sie. „Das hätte in der Stadt nämlich einen Dauerkonfl­ikt zur Folge gehabt.“

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Fotos: Nicolas Hock Während der in dieser Woche täglich stattfinde­nden Konzerte ist jeden Tag Hochbetrie­b in der Casa Invisible.
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Mit dem „V“für „Victory“(dt.: Sieg) posierte die Frau vom Mojito-Stand (l.). Amanda Romero (r.,2.v.l.), die Anwältin der Casa Invisible hatte nach ihren erfolgreic­hen Verhandlun­gen mit Bürgermeis­ter Francisco de la Torre fast den meisten Grund zum Feiern.
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