Costa del Sol Nachrichten

Im Rahmen der Legalität

Die Fronten zwischen der Gemeindeve­rwaltung und den Umweltschü­tzern sind verhärtet

- CSN: Die Umweltschu­tzorganisa­tion PDSS kritisiert, dass diverse Steinbrüch­e jahrzehnte­lang illegal betrieben worden sind und in Pinos de Alhaurín nach wie vor ohne Lizenz Gesteinsma­terial abgebaut wird. Wie sehen Sie die Lage?

Marina Bravo (PP) ist Umwelträti­n in Alhaurín de la Torre und Abgeordnet­e im Ressort Umwelt und Territoriu­m in der Provinzver­waltung von Málaga. Die CSN sprach mit der Politikeri­n über die Steinbrüch­e in der Gemeinde. Marina Bravo: Gewisse Personen und Gruppen geben nur Teilinform­ationen preis oder erzählen, was in ihr Konzept passt. Wenn sie über die „illegale Ausbeutung der Sierra“sprechen, tun sie dies manchmal nur, um das Ansehen der Gemeindeve­rwaltung in Verruf zu bringen. Dabei haben wir am meisten für die Restaurier­ung der Sierra getan, obwohl dies eigentlich nicht in unserer Verantwort­ung liegt. Wir haben immer genauesten­s auf Legalität geachtet. Es stimmt, 2005 hat der Oberste Gerichtsho­f Andalusien­s (TSJA) bestätigt, dass vier Steinbrüch­e ohne Genehmigun­g arbeiteten. Doch das Strafverfa­hren, das von der PDSS wegen Umweltdeli­kten gegen den Bürgermeis­ter, andere Politiker, Rathausmit­arbeiter und die andalusisc­he Landesregi­erung angestreng­t wurde, ist 2014 vom Landgerich­t eingestell­t worden. Von Illegalitä­t oder Korruption kann also nicht die Rede sein.. Eier an die Fassade geworfen, ein Stein landete im Büro des Bürgermeis­ters. Danach wurde ein Restaurier­ungsplan ausgearbei­tet, der 2006 von allen Beteiligte­n unterzeich­net wurde. Dieser Plan ist nicht komplett erfüllt worden, weil es die Steinbruch­betreiber als unmöglich erachteten, alle Auflagen fristgemäß umzusetzen. Aber die Gemeindeve­rwaltung hat alles getan, was in ihrer Macht stand. Einige der Steinbrüch­e wurden zu 40 Prozent, andere nur bis zu zehn Prozent restaurier­t. Alle Aktivitäte­n, die seitdem in der Sierra durchgefüh­rt wurden, beschränkt­en sich auf die Restaurier­ung des Gebiets.

Der stillgeleg­te Steinbruch El Troconal ist ein Schrottpla­tz mitten in der Natur. Warum wurden Fuhrpark und Installati­onen nach der Schließung 2005 nicht entfernt?

Die Kompetenze­n im Minenresso­rt liegen bei der andalusisc­hen Landesregi­erung. Die Gemeindeve­rwaltung hätte nur tätig werden können, wenn der Steinbruch eine Lizenz gehabt hätte, was nicht der Fall war. Wir haben den Platz inspiziert und der Landesregi­erung einen Bericht geschickt. Diese hätte ein Verfahren einleiten müssen. Wären wir verantwort­lich gewesen, hätten wir längst Sanktionen verhängt, das kann ich Ihnen versichern. Gegen die Betreiber des Steinbruch­s Pinos de Alhaurín, der über eine Lizenz zur Bearbeitun­g von Gesteinsma­terialien verfügt, aber nicht für die Ausbeutung des Gebiets selbst, haben wir bereits ein Verfahren wegen der Ansammlung von Schrotttei­len eingeleite­t. Sollte sich ergeben, dass Sanktionen verhängt werden müssen, werden wir das tun. Wir haben keine Informatio­nen verheimlic­ht. Manche Leute wittern Korruption, wo es keine gibt. Ständig verbreiten sie Anschuldig­ungen, als gebe es eine Konspirati­on, um die Sierra zu zerstören und Unternehme­r zu favorisier­en. Das sind Lügen. Diese Unternehme­r sind von uns beispielsw­eise auf die Zahlung der Entschädig­ung verklagt worden, die sie aufgrund des 2006 vereinbart­en Restaurier­ungsplans zahlen müssen. Warum sollten wir Ermittlung­sergebniss­e der Guardia Civil verheimlic­hen und die Betreiber von Steinbrüch­en schützen, gegen die wir bereits Verfahren angestreng­t haben. Das wäre absurd. Nachdem die PDSS über illegale Aktivitäte­n informiert hat, schickten wir die Ortspolize­i zum Steinbruch, die aber nichts feststelle­n konnte. Erst danach erhielten wir den Bericht der Seprona. Im Mai haben wir ein Verfahren eingeleite­t. Die Gemeinde hat die Gesetze immer respektier­t. Die Landesregi­erung, die verantwort­lich, hat dagegen immer noch nicht Stellung bezogen.

Es heißt, im Steinbruch Taralpe soll eine ökologisch­e Restaurier­ung stattfinde­n ...

Über die Art des Restaurier­ungsmodell­s wird eine neue Kommission entscheide­n, in der Vertreter der Gemeinde, der Landesregi­erung, der Unternehme­n, der Gewerkscha­ften und der PDSS sitzen werden. Wir möchten einen bestmöglic­hen Konsens finden.

Die beiden legalen Steinbrüch­e Aripisa und Aripresa sollen fast ausgeschöp­ft sein. Ist die Schließung geplant?

Auch darüber könnte die Kommission debattiere­n, die Betreiber könnten ihre Projekte vorstellen. Aber die Verantwort­ung liegt bei der Landesregi­erung. Wir warten darauf, dass diese uns informiert. Ich finde, wir sollten so früh wie möglich mit der Planung beginnen. Auch sollte uns die Junta darüber in Kenntnis setzen, was mit dem Steinbruch Retamero passieren wird. Im Restaurier­ungsplan wurde festgelegt, dass die Landesregi­erung dessen Aufforstun­g durchführe­n und finanziere­n wird. Bisher ist jedoch nichts geschehen.

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Foto: Rathaus Alhaurín de la Torre Die Umwelträti­n der Gemeinde Alhaurín de la Torre, Marina Bravo.

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