Leser fragen, Tierarzt Barth antwortet
Sehr geehrter Herr Barth,
mir ist bekannt, dass Katzen Kuhmilch gerne trinken, diese aber nicht gut für sie ist. Wie sieht es mit laktosefreier fettreduzierter Milch aus? Kann man diese geben oder besser auch nicht. Das Problem ist, dass unsere Katze so gut wie kein Wasser trinkt, obwohl sie ausschließlich mit Trockenfutter gefüttert wird.
Viele Grüße Andrea Sanders
Sehr geehrte Frau Sanders, vielen Dank für Ihre Anfrage. Ausgewachsene Tiere könnten das in der Milch enthaltene Zucker (die sogenannte Laktose) schlecht verwerten, da nach dem Welpenalter das Enzym Laktase, das für den Abbau der Laktose verantwortlich ist, deutlich reduziert ist. Wird trotzdem Laktose aufgenommen, fermentiert sich diese im Darm und wird in Milchsäure umgewandelt, was bei vielen Tieren je nach Menge und individueller Verträglichkeit zu Durchfall führen kann. Als Richtwert gilt maximal 20 ml/kg Körpergewicht am Tag bzw. 1-2 g Lactose/kg Körpergewicht.
Die exakte Wassermenge, die eine Katze aufnimmt, liegt bei Katzen ungefähr bei 60 ml/ kg Körpergewicht am Tag. Die Art und Weise, wie das Wasser angeboten wird, ist auch entscheidend. Wassernäpfe sind eine Möglichkeit, aber einige verweigern diese Art von Wasserquelle. Andere bevorzugen es, direkt aus dem Wasserhahn oder aus einer Fontäne zu trinken. Bei einer gesunden Katze braucht man sich eigentlich keine größeren Gedanken zu machen, ob sie genügend trinkt. Verdursten oder austrocknen sollte eine gesunde Katze nicht. Ihr Milch anzubieten könnte dazu führen, dass sie deswegen jegliches Wasser verweigert.