Wochenchronik
mittwoch – 22. august
Ceuta – Bei einem neuen Versuch afrikanischer Migranten, von Marokko aus in die Nordafrika-Exklave Ceuta zu dringen, schaffen es mindestens 116 Personen auf spanischen Boden. Am Morgen gelingt es ihnen, gewaltsam den sechs Meter hohen doppelten Grenzzaun zu überwinden. Madrid –- Die Fußballprofis der Primera División wehren sich gegen die Pläne von Liga-Spielen in den USA. Nach einem Treffen mit Kapitänen von Erstligavereinen bezeichnete der Präsident der Spielergewerkschaft AFE, David Aganzo, die Pläne der LaLiga als „verrückt“und droht mit Streik.
donnerstag – 23. august
Ceuta – Spanien schickt in einer ungewöhnlichen Aktion 116 Flüchtlinge nach nur rund 24 Stunden wieder nach Marokko zurück. Hintergrund ist ein Abkommen mit Rabat von 1992, das in der Vergangenheit aber nur in Ausnahmefällen angewendet wurde.
freitag – 24. august
Madrid – Der Exodus aus dem krisengeschüttelten Venezuela erreicht zunehmend auch Spanien. 40 Prozent der dort gestellten Asylanträge kamen in diesem Jahr von Venezolanern, wie die Sprecherin des UNFlüchtlingshilfswerks UNHCR in Madrid, María Jesús Vega, sagt. Madrid – Das Kabinett beschließt ein Dekret, mit dem die Umbettung der Gebeine des faschistischen Diktators Francisco Franco erleichtert werden soll. Allerdings muss das Dekret noch vom Parlament verabschiedet werden, voraussichtlich im September.
samstag – 25. august
Madrid – Die Katholische Bischofskonferenz räumt Fehler bei der Eintragung von Immobilien als Kirchenbesitz ein. „Aber es gibt Mechanismen, das zu bereinigen“, sagt der für wirtschaftliche Angelegenheiten der Kirche zuständige Vizesekretär Fernando Giménez Barriocanal (Hintergrund). Madrid – Die Forderung an die Regierung, Richter Pablo Llarena vom Obersten Gerichtshof vor der belgischen Justiz und der Puigdemont-Anzeige in Schutz zu nehmen, findet zunehmend Unterstützer. Auch die Vereinigung der progressiven Staatsanwälte spricht sich jetzt dafür aus.
sonntag – 26. august
Madrid – Die Kaufhauskette El Corte Inglés begeht die mit Spannung erwartete Aktionärsversammlung nach dem erzwungenen Abgang von Ex-Präsident Dimas Gimeno. Die überwältigende Mehrheit unterstützt den Kurs des neuen Aufsichtsrats mit Präsident Jesús Nuño de la Rosa an der Spitze. Castellterçol – Die Nationalpolizei nimmt in dem Dorf Castellterçol bei Barcelona einen 55-jährigen Holländer fest. Der Mann wurde von den Niederlanden gesucht, weil er im Verdacht steht, 1998 einen elfjährigen Jungen vergewaltigt und getötet zu haben.
montag – 27. august
Madrid – Ministerpräsident Pedro Sánchez startet zu seiner ersten Lateinamerika-Reise, die ihn nach Chile, Bolivien, Kolumbien und Costa Rica führt. „Ich will mit ganz Lateinamerika reden, unabhängig von der jeweiligen politischen Couleur“, sagt Sánchez vor seiner Abreise. Barcelona – Die gelben Schleifen in Katalonien, Symbol für die Forderung nach Freilassung inhaftierter Politiker, werden zum Politikum. So nimmt die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die katalanische Regionalpolizei auf, die gegen Leute vorgeht, die gelbe Schleifen entfernen.
dienstag – 28. august
Ceuta – Die Guardia Civil in Ceuta verhaftet zehn afrikanische Migranten. Sie gehören zu der Gruppe von Flüchtlingen, die im Juli zum Teil unter Anwendung von Gewalt den Grenzzaun überwunden haben. Die Polizei bezeichnet die Festgenommenen als „kriminelle Organisation“.