Neues Kapitel aufgeschlagen
Europas größte Warenhauskette El Corte Inglés mit neuer Führung
Madrid – tl. Tradition wird bei der Kaufhauskette El Corte Inglés groß geschrieben. So findet stets am letzten Sonntag im August die Hauptversammlung statt. Die stand diesmal unter besonderen Vorzeichen: Drei Präsidenten innerhalb von vier Jahren, so viele wie in der gesamten Unternehmensgeschichte zuvor, machen deutlich, das zuletzt eher turbulente Zeiten herrschten.
Diese Phase will man jetzt überwinden und hat sich dazu am Sonntag das Plazet der Aktionäre geholt. So verlor der im Juni als Präsident abgesetzte Dimas Gimeno Álvarez jetzt auch sein Aufsichtsratsmandat in dem Familienunternehmen. Er war erst 2014 auf seinen verstorbenen Onkel und Firmenpatriarchen Isidoro Álvarez an die Spitze von Europas größter
DAX 30
Warenhauskette gefolgt. Was zusätzlich zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten familieninterne Unstimmigkeiten mit sich brachte.
Seit Juni hat Jesús Nuño de la Rosa als Präsident das Ruder bei El Corte Inglés inne. Als CEO agiert Víctor del Pozo. Das operative Geschäft liegt somit nicht mehr in Familienhand. Das neue Duo will El Corte Inglés wieder zu den Zahlen führen, die vor der Krise erreicht wurden. Immerhin steigt der Umsatz seit 2014 wieder und betrug im vergangenen Jahr 15,9 Milliarden Euro. Der Gewinn belief sich auf 202 Millionen Euro – immer noch 72 Prozent weniger als im Rekordjahr 2007.
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