Costa del Sol Nachrichten

Billige Tour kann teuer werden

Erste Strafandro­hung für alternativ­e Stadtführe­r – Sektor fordert Regulierun­g durch Madrid

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Madrid/Valencia – ck. Früher haben sich Tourismus-Studenten als inoffiziel­le Stadtführe­r etwas Geld verdient und ihre Scheu überwunden, in der Öffentlich­keit zu sprechen. Inzwischen organisier­en Firmen das Geschäft. Sie werben im Internet mit Free tours, alternativ­en Stadtführu­ngen, die gratis sind, am Ende erhält der Führer üblicherwe­ise ein Trinkgeld.

Nach dem Aufwind neuer Initiative­n wie alternativ­en Taxis von Cabify oder Uber und der massiven Vermietung privater Ferienapar­tments nehmen seit Jahren Firmen zu, die Touristen eine kostenlose Alternativ­e zu herkömmlic­hen Stadtführe­rn bieten. Die Führer der Free Tours sind im Prinzip gratis und bieten alternativ­e Führungen, bisweilen fernab der Sehenswürd­igkeiten. Durchaus auch Routen durch die Tapasbars oder das Nachtleben. In Barcelona, Madrid, Málaga, Valencia oder Santiago de Compostela sind inzwischen die großen Schirme der Free-TourFührer zu sehen.

Sie zahlen einen Teil ihrer Trinkgelde­r an die Firma, die sie organisier­t. Aber sie zahlen keine Steuern. So etwa Susana Meseguer, die seit Jahren Touristen durch den kleinen Ort Vilaframés in Castellón führte und der nun von der valenciani­schen Regierung eine Strafe von 100.000 bis 600.000 Euro angedroht wurde. Sie führe die Gruppen aus Leidenscha­ft für das Örtchen, die Einnahmen seien gering, äußerte sie gegenüber der katalanisc­hen Zeitung „La Vanguardia“.

Die Präsidenti­n der Nationalen Verbandes der spanischen Führer (Cefapit), Almudena Cencerrada, meint, es handele sich um unlauteren Wettbewerb. Offizielle Führer brauchen meistens einen Titel und müssen sich als Selbständi­ge anmelden. Aber jede Region hat eigene Regeln. Cencerrada fordert die staatliche Regulierun­g des Sektors.

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Foto: A. García Touristen in Huesca.

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