Zankapfel Feuchtgebiet
Anwohner und Rathaus streiten sich über das Biotop El Salar de los Canos in Vera Playa
Vera – sg. Das Feuchtgebiet El Salar de los Canos in Vera Playa wird in die Bestandsliste der geschützten Feuchtgebiete in Andalusien (IHA) aufgenommen, wie der Landesminister für Umwelt José Fiscal (Sozialisten, PSOE) vergangene Woche versicherte. Das geschieht allerdings erst, wenn das Rathaus von Vera die Bauarbeiten in dem Biotop beendet hat.
Genau diese Arbeiten sind bereits seit längerem der Zankapfel zwischen der Nachbarschaftsorganisation Veraplayazul und dem óffentlichen Unternehmen Codeur, das im Auftrag des Rathauses von Vera tätig ist.
Der Hintergrund des Streits: Zwischen dem Feuchtgebiet und dem Meer soll in dem Trockenfluss Rambla del Algarrobo ein Kanal mit Rohren gebaut werden, der bei sintflutartigen Regenfällen die Wassermassen kontrolliert in das Meer leitet.
So sollem das Feuchtbiotop von Vera ausreichend mit Wasser versorgt und nicht geschädigt sowie Überschwemmungen in den umliegenden Wohnsiedlungen vermieden werden. Laut Codeur stehen die Arbeiten bereits kurz vor dem Abschluss.
Bebauung befürchtet
Der Verein Veraplayazul bezweifelt, dass das System in Zukunft funktionieren wird. Nach den ersten starken Herbstregenfällen am 15. September standen etliche Straßen in Vera Playa erneut unter Wasser und hinterließen eine dicke Schicht Schlamm.
Veraplayazul warf dem Rathaus vor, nicht wirklich an dem Schutz des Salar de los Canos interessiert zu sein. Schließlich würden die Baumaschinen Schaden in dem Ökosystem anrichten. Der Verein unterstellte dem Rathaus zudem, einen Teil des Feuchtbiotops mit 5.000 Wohnungen bebauen zu wollen.
Auch die Oppositionspartei Podemos befürchtet eine mögliche Bebauung, da die Landesregierung von Andalusien zögere, den Salar de los Canos in der IHA-Liste aufzunehmen. Was spreche dagegen, das Feuchtgebiet schon während der Bauarbeiten zu registrieren, fragte Podemos-Sprecherin Mercedes Barranco.