Costa del Sol Nachrichten

Unauffälli­ger Sieger

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Nein, die CSN wird nicht das tun, was andere getan haben: Die Wahl zum Weltfußbal­ler 2018 auf die Abwesenden konzentrie­ren. Die gemeinten Zwei bestimmten lange genug die Wahl, badeten mit dem Titel im Scheinwerf­erlicht jeweils fünfmal. Um ihre Namen zu nennen – dazu hätten sie bei der Gala erscheinen müssen, bei der sie mal leer ausgingen.

Gewonnen hat Luka Modrić. Also einer, den Anfang des Jahres niemand auf der Rechnung hatte. Dass der Kroate 2018 mit Real Madrid bereits zum vierten Mal die Champions League gewann, wurde vielen erst jetzt bewusst. Modrić ist kein Paradiesvo­gel, wie die üblichen Verdächtig­en für die Wahl, sieht unauffälli­g aus und spricht abseits des Platzes wenig.

Stattdesse­n brillierte der Mittelfeld­mann in Madrid als Denker und Lenker – und bei der Weltmeiste­rschaft als Leader und Antreiber des Sensations­teams aus Kroatien. Ein Weltklasse-Tor gelang ihm gegen Argentinie­n, gewann, vergraulte viele. Vor allem die, die nicht gerade Paradiesvö­gel, Lautsprech­er oder Torschütze­nkönige sind. Neuen Mut schöpfen sie nun dank Luka.

Vielleicht hilft die Wahl dabei, auf unauffälli­ge Sieger zu achten: Dass die Brasiliane­rin Marta zum sechsten Mal Weltfußbal­lerin wurde, interessie­rte nur Eingeweiht­e.

Lennart Thy aus Deutschlan­d bekam bei der Gala den FairPlay-Preis, weil er, statt zu spielen, einem an Leukämie Erkrankten Stammzelle­n spendete. Und es gibt auch andere Sportarten.

Sara Marín aus Elche gewann 2018 die Gymnastik-WM für Menschen mit Down-Syndrom. Alfonso Cabell holte gerade Bronze bei der Spanien-Meistersch­aft im Bahnradfah­ren – trotz fehlenden Unterarms. Mehr Beispiele? Schauen Sie sich um. Oder vielleicht sind Sie sogar selbst ein Champion, der in keiner Statistik auftaucht.

 ??  ?? Nerven aus Stahl bewies er im Elfmetersc­hießen. Doch, dass Modrić in Torstatist­iken auftaucht, ist selten. Auf dem Papier bleibt er meist unsichtbar. 2010 wäre fast ein solcher Typ Weltfußbal­ler geworden: Andrés Iniesta, damals WM-Sieger mit Spanien. Dass da doch einer der Unaussprec­hlichen
Nerven aus Stahl bewies er im Elfmetersc­hießen. Doch, dass Modrić in Torstatist­iken auftaucht, ist selten. Auf dem Papier bleibt er meist unsichtbar. 2010 wäre fast ein solcher Typ Weltfußbal­ler geworden: Andrés Iniesta, damals WM-Sieger mit Spanien. Dass da doch einer der Unaussprec­hlichen

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