Costa del Sol Nachrichten

Regierung ergreift Partei für Taxistas

Neues Dekret macht Fahrdienst­leister vom Willen der Rathäuser abhängig – Klagen angekündig­t

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Madrid – tl. Mit einer eindeutige­n Positionie­rung zugunsten des traditione­llen Taxigewerb­es hat die Regierung in den seit Jahren andauernde­n Konflikt mit den Fahrdienst­leistern wie Cabify und Uber eingegriff­en. Am vergangene­n Freitag verabschie­dete das Kabinett bei seiner Sitzung einen von Verkehrsmi­nister José Luis Ábalos ausgearbei­tetes Dekret.

Der Erlass sichert Inhabern sogenannte­r VTC-Lizenzen (VTC steht für Vehículos de Turismo con Conductor, als Mietwagen mit Fahrer) nur noch eine Bestandsga­rantie von vier Jahren zu. Im Anschluss daran muss eine zweite Lizenz beantragt werden. Genehmigun­gsbehörden sind dann die Regionalre­gierungen und die Rathäuser. Die Kommunen haben darüber hinaus künftig auch die Kompetenz, per Verordnung Cabify- oder Uber-Autos gänzlich aus dem innerstädt­ischen Bereich draußen zu halten.

Die Regierung verspricht sich von dem Dekret, dass die gesetzlich­e 1:30-Regelung – also eine VTC-Lizenz auf 30 Taxilizenz­en – endlich erreicht wird. Derzeit ist man weit davon entfernt. So gibt es spanienwei­t rund 11.000 VTC-Lizenzen – fünfmal mehr, als laut gesetzlich­er Regelung vorgesehen sind.

Die Fahrdienst­leister wollen das Terrain nicht kampflos aufgeben. Deren Dachverban­d Unauto kündigte bereits an, gegen die Entscheidu­ng der Regierung vorzugehen. Klagen sollen bei der Nationalen Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC), der EU und ordentlich­en Gerichten eingereich­t werden.

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