Erstmals kein Rekordsommer
Leichter Urlauber-Rückgang im August – Weniger Briten und Deutsche – Dafür steigen die Ausgaben
Madrid – tl. Die wiedererstarkte Konkurrenz von Türkei, Tunesien und Ägypten sowie der SuperSommer in Mitteleuropa haben im spanischen Tourismus Wirkung gezeigt. So sind die Urlauberzahlen im wichtigsten Monat August erstmals seit sieben Jahren wieder rückläufig gewesen. Gleichwohl war es der zweitbeste August der Tourismus-Geschichte in Spanien.
10,2 Millionen ausländische Gäste wurden laut der Erhebung der Touristenbewegungen an den Grenzen (Frontur) gezählt, die das Nationale Statistikinstitut (INE) allmonatlich durchführt. Das entspricht einem Rückgang von 1,9 Prozent gegenüber August 2017. Nimmt man Juni, Juli und August zusammen, haben 28,7 Millionen ausländische Touristen das Land besucht. Auch das ein Minus von etwa zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im vergangenen August ließen sich vor allem Briten und Deutsche etwas weniger blicken. Aus Großbritannien kamen 2,2 Millionen Urlauber – minus 3,7 Prozent. Aus Deutschland machten sich 1,3 Millionen Personen nach Spanien auf – minus 5,8 Prozent. Überhaupt gingen die Urlauberzahlen aus vielen europäischen Ländern zurück – mit Ausnahme der Franzosen.
Die Balearen, deren Tourismus hauptsächlich von Briten und Deutschen lebt, registrierte im August mit 2,3 Millionen Gästen ein Minus von zwei Prozent. Mit 2,4 beziehungsweise 1,1 Millionen Urlaubern verbuchten Katalonien und die Kanaren Rückgänge von jeweils rund fünf Prozent. Minimal Zugewinne gab es indessen für Andalusien und Valencia.
Dass die Regierung dem August-Ergebnis erstmals wieder ohne neuen Besucherrekord dennoch Positives abgewinnen kann, liegt an den Ausgaben. Die stiegen im August um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ausgaben pro Tourist betrugen 1.131 Euro – ein Plus von 3,7 Prozent. Die Ausgaben pro Tag stiegen auf 139 Euro – ein Plus von 10,7 Prozent. Bei den Ausgaben sind allerdings die Reisekosten enthalten. Sie bleiben nicht am Urlaubsort.
In den ersten acht Monaten des Jahres beliefen sich die Ausgaben ausländischer Urlauber auf 62,2 Milliarden Euro. Ein Anstieg von 2,8 Prozent. Tourismus-Staatssekretärin Isabel Oliver sah’s mit Genugtuung: „Wir legen bekanntlich Augenmerk auf ein Tourismusmodell, das mehr auf Qualität denn Quantität setzt. Deshalb sind die Ausgaben der wahre Maßstab für die Stärke unseres Sektors.“