Costa del Sol Nachrichten

Anbau in der Küche

Was Kräuter und Gemüsepfla­nzen im Haus brauchen

- Christine Schonschek, dpa

Die Gartensais­on ist vorbei – kein Grund, der frischen Ernte nachzutrau­ern. Auch im Haus ist der Anbau von Kräutern, Gemüse und Obst möglich. Allerdings ist er mitunter schwierige­r und braucht bestimmte Voraussetz­ungen. So gelingt es:

Sprossen oder Grünkraut

Einfach, beliebt und in der Regel erfolgreic­h ist der Anbau von Keimspross­en oder Grünkraut. Das gilt etwa für die Keimlinge von Brokkoli, Rote Bete, Rotkohl, Rucola und Senf. Sie gelten als gute Lieferante­n für Vitamine und Mineralsto­ffe, und sie sind schnell erntereif. Zudem gelingt der Anbau auf der Fensterban­k auch ohne technische Hilfsmitte­l wie Pflanzenle­uchten. Die verschiede­nen Begriffe gehen auf die Anbauweise zurück: Sprossen werden ohne Substrat gezogen und mitsamt der Wurzel verzehrt. Das gelingt etwa in einem speziellen Sprossengl­as.

Grünkraut, auch als Microgreen bezeichnet, wird zum Beispiel auf Watte, auf einem Kresseigel aus Ton oder in Erde kultiviert. Hier wird nur der obere Teil verzehrt – daher ist Microgreen erntereif, sobald sich die ersten Blattpaare zeigen. Nach dem Schneiden kann man es noch mal wachsen lassen für eine zweite Ernte. Geeignet ist dafür jedes Saatgut, welches auch für Sprossen verwendet wird.

Essbare Exoten

Von so mancher exotischen Pflanze wie Aloe Vera und Zitronengr­as lassen sich kleine Erntemenge­n im Haus ziehen. Auch Zitruspfla­nzen bringen Früchte hervor. Hans-Jürgen Weese vom Bundesverb­and Einzelhand­elsgärtner rät aber, mediterran­en Pflanzen im Sommer einen Platz draußen zu gönnen und sie im Winter nicht an einen zu warmen Standort zu stellen. Ein Wintergart­en oder ein heller und kühler Hausflur seien ideal. Aber: Auch Ananas, Kaffeestra­uch und die Bananensta­ude entwickeln sich im Zimmer oder Wintergart­en prächtig, in der Regel kommt es nicht zur Ernte.

Salat und Fruchtgemü­se

Salat, Tomaten, Gurken oder Chilis lassen sich im Haus ziehen auch wenn das etwas aufwendige­r ist. „Die beiden Haupt-Probleme beim Gärtnern in geschlosse­nen Räumen – vor allem im Winter sind zum einen die häufig zu niedrige Luftfeucht­igkeit und zum anderen Auch Zitruspfla­nzen können drinnen wachsen. Foto: dpa das mangelnde Tageslicht“, erklärt Oliver Körner vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanz­enbau in Großbeeren (Brandenbur­g).

Abhilfe schaffen hier Pflanzsyst­eme speziell fürs Gärtnern im Haus – auch mit den Schlagwört­ern Indoor-Farming oder IndoorGard­ening im Handel zu finden. Sie verfügen über eine Pflanzleuc­hte, die dafür sorgt, dass die Pflanzen ausreichen­d Sonnenlich­tErsatz erhalten.

Wer Nutzpflanz­en wie Physalis oder Tomatillo den Winter über gerne ins Haus holt, um diese hier weiter zu beernten, braucht separate Pflanzleuc­hten, da diese Pflanzen nicht in die typischen Mini-Pflanzsyst­eme für das Haus passen.

Küchenkräu­ter

Gerade für Küchenkräu­ter sind die Geräte zum Indoor-Gardening gemacht – aber auch die sonnige Fensterban­k tut es. „Recht unproblema­tisch lassen sich mediterran­e Kräuter wie etwa Basilikum, Rosmarin oder Lavendel auf einer Fensterban­k kultiviere­n“erklärt Agnes Daiber, Kräuterpäd­agogin aus Eitorf (NRW). Sie benötigen auch keine Winterruhe.

Anders ist dies hingegen bei heimischen Kräutern wie Schnittlau­ch und Petersilie. Bei ihnen ist die durchgehen­de Kultivieru­ng schwierig. Agnes Daiber rät, diese erst nach einer Winterruhe im Garten im Januar oder Februar ins Haus zu holen. Denn die Zimmerwärm­e gaukelt ihnen dann den Frühling vor.

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Foto: Frank Rumpenhors­t/dpa Für einen Topf frischer Kräuter bietet sich ein Standort direkt in der Küche an.
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