Gefängnis für Rodrigo Rato
Urteil gegen Ex-IWF-Chef rechtskräftig – Weitere Prozesse anhängig
Madrid – ck. Rodrigo Rato war ein mächtiger Mann: Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident der Regierung Aznar, Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Direktor von Caja Madrid und der Großbank Bankia. Er verdiente Millionen. In den goldenen Jahren des spanischen Immobilienbooms warnte Rato nicht vor der drohenden Finanz- und Wirtschaftskrise, sondern versorgte sich und 62 getreue Wirtschaftsbosse über die Kreditkarten von Bankia am Fiskus vorbei mit Wohlstand.
Der Oberste Gerichtshof (TS) hat die Entscheidung des Nationalen Strafgerichts am 3. Oktober in Madrid bestätigt, das Rato zu viereinhalb Jahren Haft wegen der schamlosen Nutzung der schwarzen Kreditkarten und Unterschlagung verurteilt hatte. 14 Verwaltungsräte von Bankia werden ebenfalls Haftstrafen antreten. Die Richter halten es für ausgeschlossen, dass die Herren geglaubt hatten, die Ausgaben wären legal.
Rato hat weitere Prozesse vor sich. Weil Bankia mit gefälschten Bilanzen an die Börse ging und tausende Anleger ruinierte und weil er Schmiergelder für eine Werbekampagne zu diesem Börsengang kassiert haben soll.
Rodrigo Rato hat Bankia zum größten Bankenskandal in der Geschichte Spaniens gemacht. 23 Milliarden Euro kostete den Staat die Rettung.