Costa del Sol Nachrichten

Einsames Land und überfüllte Städte

90 Prozent der Bevölkerun­g leben auf 30 Prozent des Territoriu­ms – Überalteru­ng und Landflucht

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Madrid – ck. Die Überalteru­ng der Bevölkerun­g und die Landflucht sind seit 20 Jahren Thema, doch getan wird wenig. Immerhin hat die Regierung am Freitag 80 Millionen Euro für Arbeitsbes­chaffungsm­aßnahmen für Jugendlich­e in Orten mit weniger als 10.000 Einwohnern locker gemacht. Breitbandi­nternet und verbessert­e Handylinie­n sollen Chancengle­ichheit garantiere­n und ein Abwandern der Jugend aus ländlichen Gegenden verhindern. Auch soll das künftige Finanzieru­ngsmodell der Regionen die großen demografis­chen Unterschie­de besser berücksich­tigen.

42 Millionen Einwohner leben in 1.500 Gemeinden auf 30 Prozent des spanischen Territoriu­ms. Das sind vor allem die Küsten und Madrid. Auf den Rest, also 70 Prozent des Landes, verteilen sich 4,6 Millionen Menschen. Über 5.000 der 8.100 Gemeinden haben im vergangene­n Jahrzehnt, das größtentei­ls von der Wirtschaft­skrise bestimmt war, Bevölkerun­g verloren, berichtet die Zeitung „El País“ (Samstag). Ein weiteres Problem ist die Überalteru­ng. In 60 Prozent der Gemeinden kommt auf zwei über 65-Jährige ein 15-Jähriger. In 400 Dörfern gibt es gar keine unter 15Jährigen mehr. In manchen Dörfern hat der Zuzug von kinderreic­hen Immigrante­nfamilien Rettung gebracht. Ob deren Kinder später bleiben, ist eine andere Frage.

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