„Unverantwortliche Provokation“
Ciudadanos, Volkspartei und Vox feiern Guardia Civil in Alsasua
Alsasua – ck. Die Stadt Alsasua in Navarra ist seit Oktober 2016 immer wieder in den Schlagzeilen, weil dort in einer Bar zwei GuardiaCivil-Beamte in Zivil zusammengeschlagen und ihre Freundinnen verletzt worden waren. Die acht Schläger sind zu Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt worden, weil sie ihrem ideologischen Hass auf die Ordnungskräfte freien Lauf ließen.
Ausgerechnet in Alsasua feierte Albert Rivera, Chef der liberalen Partei Ciudadanos (C’s), am Sonntag die Guardia Civil mit einer großen Hommage. Auch die Volkspartei und die rechtsextreme Vox schlossen sich an und schwangen Parolen zur Einheit des Vaterlandes Spanien. Die Polizei musste die aus Madrid angereisten Gäste vor gewalttätigen Übergriffen durch randalierende Gruppen schützen. Die PSOE bezeichnete die Aktion als „unverantwortliche Provokation“.
Zusammenleben ist heikel
Navarra ist neben dem Baskenland auch nach der Auflösung der baskischen Untergrundorganisation ETA eine Hochburg für Nationalismus. Die Guardia-Civil-Beamten der kasernierten Polizei stehen für den Zentralstaat. Das Zusammenleben beider Lager ist heikel.
Seit Montag hat die Regionalpolizei Navarras die Verkehrsregelung übernommen, die bislang die Guardia Civil innehatte. 230 Polizisten sind nun ohne Aufgabe und sorgen sich um ihre Zukunft. Die Übertragung der Kompetenz für die Verkehrskontrolle hatten Regierungschef Pedro Sánchez und Navarras Regionalpräsidentin Uxue Barkos vereinbart. Die Opposition im spanischen Parlament sieht darin einen weiteren Schritt, um die Guardia Civil aus Navarra abzuziehen und einen neuen Herd für Unabhängigkeit zu schüren.