Deutschsprachige Szene im Blick
Deutsche Buchautorin Cordula Hamann hält Vortrag über das Sandkartell im Café Pan de Lux
Brisantes Thema: Die Autorin Cordula Hamann liest in der Casa Simba in Estepona aus dem Buch „Der Untergrund – Im Visier des Sandkartells“
Marbella – lk. Vor sechs Jahren sah Cordula Hamann eher zufällig eine von Arte ausgestrahlte Dokumentation mit dem Titel „Sand – die neue Umweltzeitbombe“. Darin ging es um den Verbrauch einer Ressource, die weltweit nach Wasser am meisten benötigt – und immer knapper wird. 2013 begann die Schriftstellerin zu dem Thema zu recherchieren. Ihre Ergebnisse flossen in ein Manuskript ein. Nach einigen Schwierigkeiten – das Thema war nach Meinung einiger Verlage und Literaturagenten nicht brisant genug – konnte sie im Dezember vergangenen Jahres ihr Buch „Der Untergrund – Im Visier des Sandkartells“veröffentlichen. Unter dem Titel „Unsere Strände liegen unter der Autobahn!“hat sie am Mittwoch vergangener Woche im Café Pan de Lux einen Vortrag zum Hintergrundthema ihres Thrillers gehalten. Danach hat sich die CSN mit der Autorin, die zwischen Hannover und Estepona pendelt, unterhalten:
CSN: Weshalb wurde das Thema Sand als Umweltzeitbombe bislang nicht häufiger von den Medien aufgegriffen?
Cordula Hamann: Die Berichterstattung nimmt zwar deutlich zu, aber ich könnte mir vorstellen, dass wir uns hier in Europa noch nicht so von den Auswirkungen betroffen fühlen. Während die Menschen im asiatischen Raum Hier die Folgen haben wir schon eher sehen die Problemasient!ikSodnesneKnüssetegneslc!hRutozlelos.s In können. diesem Zumsbamaumaeunhf aMngotgoirbbteetsriejab durchaus schon seit längerem eine Berichterstattung.
Sind denn Umweltthemen generell kein guter Stoff für einen Thriller?
Das ist eine interessante Frage. Bei den Verlagen ist es tatsächlich schwierig, solche Themen unterzubringen. Der Krimimarkt, zu dem ja der Thriller gehört, ist ein recht schnellebiger Markt. Der Anteil an weiblichen Lesern liegt hier bei rund 80 Prozent. Diese haben bestimmte Erwartungen. Buchhändler und Verlage möchten diese bedienen. Ich musste bei diesem Buch daraufhin arbeiten, dass es sich nicht um ein 08/15-Thema mit Mord und Totschlag, sondern um eine Geschichte, die in Richtung der Bücher wie Blackout oder Helix von Marc Elsberg geht.
Sollten Verlage und Literaturagenten in Ihren Augen mutiger sein und sich häufiger an solche Themen heranwagen?
Ja, unbedingt. Es sind eben die Buchhändler, die einkaufen. Und die wollen wissen, in welches Regal es in der Buchhandlung gestellt wird. Wenn es dort nicht ganz genau reinpasst, dann wissen sie nicht, was sie damit machen sollen und wie sie es vermarkten können. Davor haben auch die Verlage Angst. Etwas mehr Mut wäre da wünschenswert, aber es steckt eben auch ein wirtschaftliches Interesse dahinter.
Wie sind Sie bei Ihren Recherchen vorgegangen?
Ich habe mich aus allen Quellen, bedient, die mir seriös erschienen, wie etwa dem Statistischen Bundesamt. Aus der Dokumentation konnte ich viele Informationen gewinnen. Es war sehr lustig, denn alle Artikel, die ich gefunden habe, waren im Grunde genommen eine Wiedergabe der Dokumentation. Überall habe ich die gleichen Zahlen und die gleichen Beispiele gefunden. Heute ist es allerdings so, dass es mehr Quellen und Dokumentationen gibt. Die Zahl der Statistiken und der Filmemacher, die sich mit dem Thema beschäftigen, ist ebenfalls angestiegen.
Gab es bei den Recherchen Hürden zu bewältigen?
Nein, hier nicht. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es anders gewesen wäre, wenn ich das Buch als indonesische Bürgerin geschrieben hätte.
Wie ist die Resonanz auf den Thriller?
Bei anderen Autoren ist das Buch auf eine positive Resonanz gestoßen. Sie finden es alle gut, dass man ein solches Thema mitnimmt. Für eine Auswertung der Leserresonanz ist der Titel noch zu kurz auf dem Markt.
Nächster Vortrag: 23. Februar um 17 Uhr in der Casa Simba. Anmeldung: 644 520 342; Infos: 0049-172- 311 755 9 <www.cordulahamann.de>