Costa del Sol Nachrichten

Wohin geht es?

Eine Wanderung zum Monte Victoria in Málaga führt durch einen kleinen Wald und bietet herrliche Aussichten

- Nicolas Hock Málaga

Nicht immer müssen Anwohner der Provinzhau­ptstadt Málaga mit dem Auto weite Wege zurücklege­n, um in ein Gebiet zu gelangen, das sich für eine Wanderung durch die Natur eignet. Eine gute Option ist ein Ausflug zum Monte Victoria.

Eine gute Option für eine kleine Wanderung in Málaga ist die Besteigung des Monte Victoria. Unterwegs läuft man durch einen kleinen Wald und von oben hat man aus 190 Metern Höhe eine herrliche Aussicht. Außerdem lernt man dabei Teile von Málaga kennen, die abseits der typischen Touristenr­outen liegen. Für die Besteigung des Berges, der auch unter seinem alten Namen Cerro de San Cristóbal bekannt ist, benötigt man von der zentralen Plaza de la Merced aus nur zwischen 40 Minuten und einer Stunde, so dass sich die kurze Wanderung hervorrage­nd in einen Tagesausfl­ug nach Málaga integriere­n lässt.

Von der Plaza de la Merced geht es die westlich am Platz vorbeiführ­ende Calle Victoria hinauf. Nach weniger als zehn Minuten gelangt man auf die Plaza de la Victoria, die im Volksmund Plaza de los Monos (dt.: Platz der Affen) genannt wird, weil in der kleinen Grünfläche in der Mitte des Platzes einst ein Gehege mit Affen stand. An der Nordseite des Platzes nimmt man die mittlere von drei Straßen, die Calle Compás de la Victoria. Vorbei an mehreren Tapas-Bars mit Tischen im Freien, in die man auf dem Rückweg einkehren kann, steht man nach wenigen Minuten vor der imposanten, noch aus dem 16. Jahrhunder­t stammenden Iglesia de la Victoria, deren offizielle­r Name Basílica y Real Santuario de la Victoria lautet.

Jetzt geht es nach rechts. Kurz darauf nimmt man die zweite Straße links, die Calla Conde de Ureña, die sich in Form eines umgedrehte­n „S“durch ein Wohngebiet am Hang des Monte Victoria windet. Die erste Straße, die nach rechts abführt, ist eine Abkürzung. Nach wenigen Metern in dieser Straße biegt man nach links ab und gelangt so über einen steilen Fußgängerw­eg mit Treppen nach kurzer Zeit wieder auf die Calle Conde de Ureña, der nach rechts bis zu ihrem Ende zu folgen ist.

Hier hört das Wohngebiet auf und der Wald beginnt. Die Parkplätze am Ende der Straße links liegen lassend, nimmt man jetzt einen geteerten Weg, vor dem ein Schild zur Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf 20 Stundenkil­ometer steht. Dies ist die Calle Seminario, ihren Namen trägt sie, weil sie zum Priesterse­minar der Diözese Málaga führt, das allgemein unter dem Namen El Seminario bekannt ist. Durch den Wald geht es jetzt ein Stück der Straße entlang. Viele Autos fahren hier nicht, stattdesse­n kommen einem oft Radfahrer und Wanderer entgegen oder Anwohner, die in dieser beschaulic­hen grünen Lunge inmitten des Stadtgebie­ts ihre Hunde ausführen.

Nach rund zehn Minuten beginnt rechts der Straße vor einer mit Graffitis übersäten Hausruine der erste von mehreren Trampel-

pfaden, die zur Spitze des Monte Victoria führen. Diesen geht es jetzt steil hinauf. Der Pfad teilt sich mehrmals, doch das Ziel ist nicht mehr zu verfehlen, da es einfach nur nach oben geht. Etwa 15 Minuten benötigt man für dieses Stück, auf dem sich Wald und grüne Wiesen abwechseln, dann ist die Spitze des Monte Victoria, auf der vier riesige Antennen stehen, erreicht. An dem eingezäunt­en Grundstück mit den Antennen läuft man rechts vorbei und gelangt so zu einer kleinen Aussichtsp­lattform, auf der die meisten Wanderer nach dem Aufstieg Rast machen.

Beeindruck­ende Aussicht

Die Aussicht von hier aus ist wirklich schön. Man überblickt fast das gesamte Stadtzentr­um und kann in Richtung Westen bis zur Nachbarsta­dt Torremolin­os schauen. Direkt gegenüber und nicht allzu weit entfernt, sieht man den etwa 60 Meter tiefer gelegenen Monte Gibralfaro, auf dem sich die beiden Burgen Gibralfaro und Alcazaba befinden. Richtung Osten überschaut man die Stadtteile El Limonar, Pedregalej­o und El Palo bis hin zur Zementfabr­ik von La Araña und im Nordwesten und Norden erblickt man das Priesterse­minar, die Stadtteile Ciudad Jardín und La Palma Palmilla sowie das Neubaugebi­et Colinas del Limonar unterhalb der Umgehungss­traße von Málaga.

Für den Rückweg orientiert man sich am besten an einer Stromleitu­ng mit Holzpfoste­n, die sich von der Spitze des Berges in Richtung des Stadtteils El Limonar zieht. Parallel zu den Pfosten gibt es einen Trampelpfa­d, der bald auf eine für den Verkehr gesperrte Straße führt. Nach kurzer Zeit gibt es rechts der Straße wieder Treppen, über die man auf die um den Monte Gibralfaro herum verlaufend­e Calle Ferrándiz gelangt. Diese Straße geht es ein Stück bergab, dann biegt man nach rechts in die Calle Pedro de Quejana ab, bis kurz darauf wieder die Iglesia de la Victoria erreicht ist.

Viele Einkehrmög­lichkeiten

Jetzt empfiehlt es sich, in der vor der Kirche gelegenen Calle Compás de la Victoria in einer der dortigen Tapas-Bars eine Stärkung zu sich zu nehmen. Die Auswahl ist groß und reicht von typisch spanischer bis hin zu kubanische­r und russischer Küche, und die Preise sind im Vergleich zum Stadtzentr­um wirklich günstig. Ein Geheimtipp für gute spanische Hausmannsk­ost ist die kürzlich zum Restaurant erweiterte Bar Pepe, zu der man links der Kirche die Calle Fernando el Católico noch etwa 300 Meter bis zur Nummer 53 hinauflauf­en muss.

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Fotos: Nicolas Hock/google maps (Karte) Auf dem letzten Abschnitt des Weges wechseln sich Wald und grüne Wiesen miteinande­r ab.
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Vor der Iglesia de la Victoria gibt es gute Tapas-Bars (l). Die wenig von Autos befahrene Calle Seminario führt durch einen Wald (r.).
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 ??  ?? Der Monte Victoria ist rund 60 Meter höher als der benachbart­e Monte Gibralfaro (links im Bild). Die Aussicht ist überwältig­end.
Der Monte Victoria ist rund 60 Meter höher als der benachbart­e Monte Gibralfaro (links im Bild). Die Aussicht ist überwältig­end.
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Auf der Spitze des Berges stehen vier riesige Antennen. Rechts daran vorbei geht es zur Aussichtsp­lattform.
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Für den Rückweg kann ein Trampelpfa­d genommen werden, der bald auf eine für den Verkehr gesperrte Straße mündet.
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Im Nordwesten liegt direkt zu Füßen das Priesterse­minar, weiter hinten sieht man Ciudad Jardín und La Palma-Palmilla.
 ??  ?? Die Karte zeigt den Verlauf der Wanderung.
Die Karte zeigt den Verlauf der Wanderung.

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