Costa del Sol Nachrichten

Straßen und Plätze zu Francos Ehren

Justizmini­sterium verwarnt 654 Rathäuser wegen Würdigunge­n von Anhängern der Diktatur

-

Madrid – ck. Das Justizmini­sterium hat 654 Rathäuser aufgeforde­rt, Symbole und Straßennam­en, die die Franco-Diktatur ehren, zu entfernen, wie es das Gesetz zur Historisch­en Erinnerung von 2007 vorschreib­t. Andernfall­s könnten den Gemeinden öffentlich­e Subvention­en verlorenge­hen.

Laut Nationalem Statistiki­nstitut (INE) sind noch immer 1.171 Straßen und Plätze nach Franquiste­n benannt. Die meisten Aufforderu­ngen gingen an Gemeinden der Region Castilla y León (258) und Castilla La Mancha (124). Valencia erhielt 15, Murcia 18, Andalusien 43, Madrid 26, Aragonien 38, Extremadur­a 55 und Galicien 18. Nur im Baskenland gab es nichts zu beanstande­n.

Manche Rathäuser hatten sich einfach taub gestellt, andere direkt geweigert und vom Rechtsanwa­lt Eduardo Ranz und von der Francisco-Franco-Stiftung juristisch­en Beistand geholt, um „die Geschichte nicht auszulösch­en“, wie die Zeitung „El País“schreibt. Das Gesetz zur Historisch­en Erinnerung war von der Regierung Zapatero verabschie­det worden, die PP enthielt sich. Mariano Rajoy hat es nicht angefochte­n, aber im Haushalt einfach nicht berücksich­tigt. Die rechtspopu­listische Partei Vox hatte Rajoy deshalb „Feigheit“vorgeworfe­n und sobald sie konnte, in Andalusien das Gesetz ausgehebel­t.

Der Haushalt der Regierung Pedro Sánchez sieht 15 Millionen Euro vor für die Lokalisier­ung anonym verscharrt­er Bürgerkrie­gsopfer und die Umwandlung des Valle de los Caídos in eine Gedenkstät­te.

 ?? Foto: A. García ?? José Antonio Primo de Rivera war der Gründer der franquisti­schen Falange.
Foto: A. García José Antonio Primo de Rivera war der Gründer der franquisti­schen Falange.

Newspapers in German

Newspapers from Spain