Kinder fürchteten sich vor Fischen!
Wie hat man nur Restaurants und touristische Aktivitäten gefunden, bevor es das Internet gab? Auf Bewertungsportalen teilen täglich mehrere Millionen Nutzer ihre Erfahrungen und geben Punkte oder Sterne je nach den persönlichen Erfahrungen vor Ort.
Doch wer entscheidet, welche Ausstellung oder Attraktion einen Besuch wert ist, oder nicht? Auf Neudeutsch würde man diese Entscheider wahrscheinlich „Community“nennen. Tatsächlich ist dieses Phänomen der Kombination vieler Erfahrungen schon lange in der psychologischen Forschung als sogenannte Schwarmintelligenz verankert. Das Stangl Lexikon der Psychologie definiert sie als „den gezielten Einsatz von Fähigkeiten von Individuen und der Macht der Masse zur Lösung von Problemen“.
Wie intelligent Teile dieses Schwarms gelegentlich tatsächlich sind, beweisen ein paar sehr originelle Erfahrungsberichte. So schreibt eine Mutter über ihren Strandurlaub mit der Familie: „Niemand sagte uns, dass es Fische im Meer gibt. Unsere Kinder haben sich erschrocken!“So ein Pech aber auch! Wofür wirft diese Schwarmintelligenz denn jährlich Tonnen an Plastik und Mikroplastik in die Meere, wenn dort trotzdem noch Fische übrig bleiben? Freche Meeresbewohner sind Doch trotzdem darf man nicht zu streng mit den Vergleichsportalen sein. Der Durchschnitt der Erfahrungen konkretisiert die Erwartungshaltung an einen Ort • punto aparte und zeigt die Vor- und gelegentlich eben auch die Nachteile einer Attraktion oder einer Unterkunft auf. Genau diese Pluralität ist ja auch bei der Schwarmintelligenz gewünscht. Am Ende ist auch der Ratsuchende dafür verantwortlich, die Bewertungen für sich selbst noch einmal zu bewerten und zu entscheiden, welche Kritik wirklich berechtigt ist.