Günstig und energieeffizient: Fonds für Sanierung von Häusern
Fonds sollen Hausbesitzer zu Sanierung von Gebäuden animieren
Madrid – sk. Spanien scheint andere Sorgen zu haben als die Energieeffizienz bei Gebäuden. Von den 25 Millionen Bauten in Spanien stammen knapp über die Hälfte aus der Zeit vor 1980 als Energiesparen in den Bauvorschriften noch keine Rolle spielte. Von den drei Millionen sogenannten energieeffizienten Gebäuden gelten 85 Prozent als nicht energieeffizient genug, da sie auf der Skala, die von A+ bis H reicht, nur in den Klassen E, F, oder G eingestuft sind.
Und selbst fortschrittlich denkende Hausbesitzer dürfte es kaum anspornen, dass das Umweltministerium wegen des zu hohen CO2-Ausstoßes Investitionen von rund 41 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren auf den Immobilienbestand zukommen sieht. Die Europäische Kommission fordert bis 2030 eine Verbesserung der Energieeffizienz bei Gebäuden um 32,5 Prozent im Vergleich zu 2007. Trotz der Frist subventionierte das IDAE-Institut für die Diversifizierung und das Sparen von Energie (Instituto para la Diversificación y Ahorro de la Energía) in Jahren 2014 bis 18 mangels Anfragen gerade mal 1.200 Projekte, um Fassaden und Dächer zu isolieren.
Kaum Interesse an Subventionen
Das Unternehmen Greenward mit Verbindungen zu BBVA, Santander, Iberdrola, Ferrovial und Endesa will nun eine Art Kredit-Fonds kreieren, mit dem Immobilienbesitzer die notwendigen Arbeiten durchführen und ausschließlich durch den niedrigeren Energieverbrauch über einen Zeitraum von 20 bis 25 Jahren finanzieren können. Hochrechnungen zufolge können mittels der anstehenden Reformen 35 Prozent der Energiekosten gespart werden, bei einem Gebäude der Energieeffizienzklasse B liegen die Kosten für den Verbrauch pro Quadratmeter nur bei der Hälfte von einem der Klasse D. Füllen müssen diesen Fonds jedoch Investoren, die für langfristige Projekte mit einer Rendite zwischen fünf und sieben Prozent zu gewinnen sind. „Rentenfonds, Versicherungen und andere Institutionen sind eigentlich die besten Alliierten, um in die Energieeffizienz zu investieren“, sagt Greenward-Generaldirektor Fernando de Roda. Greenward steht derzeit mit sechs Investoren in Verhandlungen und will im Dezember das Projekt mit 150 Millionen Euro starten.
Finanzierungsmodelle dieser Art könnten den rund 100 Firmen im ESE-Energiesektor – ESE steht für Empresas de Servicios Energéticas – Rückenwind verleihen, da damit Solardächer, Batterien, Heizsysteme, Klimaanlagen Warmwasserinstallationen oder Beleuchtung von großen Wohnanlagen und Hotels finanziert werden sollen. Diese ESE arbeiten bereits mit Verträgen mit einer Laufzeit von sechs, sieben Jahren, während der die Eigentümer die Verbesserungen in der Energieversorgung – meist Arbeiten und Dienstleistungen von 90.000 bis 150.000 Euro – mit Quoten finanzieren, die keinesfalls die eingesparten Energiekosten übersteigen. Danach gehen die Installationen in den Immobilienbesitz über. Sollte ein dritter Investor oder ein Crowdfunding-Projekt in diesen Sektor einsteigen, könnte das nach Angaben des Verbands ESE „die Tür zu einer Welt von Möglichkeiten“öffnen. Dem ESE-Sektor fällt es bisher schwer, Aufträge für große Projekte zu bekommen.
Niedriger Verbrauch soll Arbeiten und Installationen finanzieren