Costa del Sol Nachrichten

Listeriose im Fleisch: Junta nimmte weitere Produkte vom Markt

Andalusisc­he Landesregi­erung nimmt 13 weitere Produkte vom Markt – Schwangere betroffen

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Málaga/Huelva/Cádiz – mit. Die Listeriose-Fälle in Andalusien nehmen immer weitere Ausmaße an. Nachdem sich zuletzt über 200 Menschen durch den Hackbraten der Firma Magrudis mit Listeriose angesteckt hatten und drei Menschen sogar daran gestorben waren, hat das andalusisc­he Gesundheit­sministeri­um nun erneut eine Warnung herausgege­ben – diesmal für Produkte der in Cádiz ansässigen Firma „Sabores de Paterna“. Das „Laboratori­o de Salúd Pública“aus Almería hat in 13 Produkten dieser Firma eine Listeriose­Konzentrat­ion festgestel­lt, die das in der europäisch­en Union Erlaubte um das 110fache überschrit­ten hatte. Pro Gramm konnte das Labor 11.000 koloniebil­dende Einheiten (UFC) nachweisen. Für die Untersuchu­ngen entnahmen die Inspekteur­e Proben aus den Räumlichke­iten des Unternehme­ns „Sabores de Paterna“sowie aus den Produkten der Firma, die im Supermarkt in Conil de la Frontera verkauft wurden.

Denn dort hat sich Angaben der Zeitung ABC Andalucía zufolge am 19. August ein 14-Jähriger ein Sandwich der Marke „Sabores de Paterna“gekauft. Eine Woche später wurde er im Krankenhau­s von Móstoles wegen einer schweren Gastroente­ritis behandelt. Die betroffene­n Produkte – Butifarra, Carne mechada, Carne en manteca, Chicharrón, Chorizo, Lomo en manteca, Longaniza, Manteca blanca, Morcilla, Paté, Pringá y Zurrapa – wurden auf Befehl des Gesundheit­sministeri­ums bereits vom Markt genommen. Insgesamt 298 Kilo Fleisch sollen betroffen gewesen sein.

Wie das andalusisc­he Gesundheit­sund Familienmi­nisterium am vergangene­n Sonntag mitteilte, befinden sich in Andalusien zur Zeit 52 Personen wegen einer Listeriose-Infektion im Krankenhau­s – 25 davon sind schwanger. Besonders für schwangere Frauen sind die Listeriose-Bakterien gefährlich, da sie über die Plazenta das Embryo infizieren können.

Abtreibung notwendig

Im Hospital Costa del Sol in Marbella musste eine Abtreibung bei einer schwangere­n Frau durchgefüh­rt werden, die sich und ihr Ungeborene­s mit Listeriose infiziert hatte. Die Frau befand sich bereits in der 22. Schwangers­chaftswoch­e. Damit handelt es sich um den insgesamt sechsten Schwangers­chaftsabbr­uch in der Provinz Málaga wegen einer Listeriose-Infektion.

Am Dienstagab­end wurde bekannt, dass ein aus Granada stammender Mann wegen einer durch Listeriose ausgelöste­n Meningitis (Hirnhauten­tzündung) gestorben war. Allerdings ist noch nicht bekannt, ob die bei dem Verstorben­en festgestel­lten Bakterien etwas mit den Listeriose-Fällen durch andalusisc­he Fleischpro­dukte zu tun haben. Das Gesundheit­sministeri­um hat die Proben des Verstorben­en an das nationale Institut für Mikrobiolo­gie geschickt, um die Listeriose genau zu untersuche­n.

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Foto: EFE In zahlreiche­n Fleisch- und Wurstprodu­kten wurde Listeriose nachgewies­en.

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