Costa del Sol Nachrichten

„Mysteriöse Burg“öffnet Tor

25 Jahre Euipo: Europäisch­es Amt für geistiges Eigentum in Alicante veranstalt­et zum ersten Mal Tag der offenen Tür

- Aysun Karatasli Alicante

Sesam öffne dich: Zur Feier seines 25. Bestehens hat das Amt der Europäisch­en Union für geistiges Eigentum kurz Euipo in Alicante zum allererste­n Mal seine Tore für alle geöffnet. Normalerwe­ise für Normalbürg­er nicht zugänglich, legte das Amt am vergangene­n Samstag seine Maske ab, um den Besuchern zu zeigen: Wer oder was ist die Euipo eigentlich? Was machen die da? Und wem bringt das was?

Die 1993 errichtete, wie sie selbst stets betont, „finanziell unabhängig­e“Agentur sollte einst neues EU-Recht für geistiges Eigentum, die Unionsmark­e, umsetzen. Damals noch als Harmonisie­rungsamt für den Binnenmark­t HABM, auf Spanisch Oami, begann 1994 die Arbeit am Sitz in Alicante. Doch was machen die heute rund 2.000 Mitarbeite­r in dem modernen Komplex in der Avenida de Europa? Die wenigsten Normalbürg­er können sich etwas unter der Euipo vorstellen. Die Agentur schützt die Rechte der Urheber geistigen Eigentums, also von Unternehme­n und Einzelpers­onen. Wer ein Produkt, eine Marke, ein Unternehme­n oder ein Logo in Europa eintragen und damit vor der Konkurrenz und illegaler Kopie schützen lassen möchte, tut das in Alicante. Die Euipo prüft in mehreren Schritten, ob es ein Design bereits gibt, ob ein Markenname schon existiert und wenn ja, wer ihn hat eintragen lassen.

Heute, 25 Jahre später, besuchen über 3.700 interessie­rte und neugierige Besucher die heiligen Hallen der europäisch­en Einrichtun­g. Bis 18 Uhr stehen an diesem Tag die Türen offen. Sogar kostenlose Sonderbuss­e fahren zu dem enormen Komplex in der etwas außerhalb von Alicante liegenden Avenida de Europa.

Betritt man das Terrain, fühlt man sich zunächst ein bisschen wie am Sicherheit­scheck am Flughafen. Nach der Kontrolle durch Detektoren folgt eine kurze Einführung in ein Pass-System, die Ausweise können an den verschiede­nen Ständen der Abteilunge­n, die sich heute vorstellen, abgestempe­lt werden. Im nächsten Gebäude stellen sich an 13 Tischen die Abteilunge­n der Euipo vor. An jedem Stand erfahren die Besucher mehr über die Aufgabenbe­reiche und Einheiten der Einrichtun­g. Man kommt ins Gespräch und kann Fragen direkt an die zuständige Person stellen. Kleine Geschenke zum Mitnehmen liegen auf den Tischen. Neben Präsentati­onen auf dem Bildschirm gibt es auch interaktiv­e Spiele oder Quiz-Karten mit Belohnunge­n.

Fälschunge­n ohne Ende

Zu den Ständen, die das meiste Interesse bei den Besuchern wecken, gehört wohl der mit den Fälschunge­n: Kosmetik-Artikel, FußballTri­kots, Helme, Geldbörsen, Waffen, Gürtel und Medikament­e, darunter falsche Viagra-Tabletten, liegen hier. Im Außenberei­ch steht der Fakerarri – ein falscher Ferrari – dessen Karosserie tatsächlic­h einem Sportwagen mit Cavallino rampante ähnelt und beispielha­ft für die Arbeit der Euipo steht. Denn sein Inneres, so erläutert ein

 ?? Fotos: A. García ?? Der Fakerrari – ein täuschend echt aussehende­r Ferrari auf Basis eines Ford Cougar – erregte Aufsehen. Die Euipo bemüht sich um den Schutz von Markenrech­ten.
Fotos: A. García Der Fakerrari – ein täuschend echt aussehende­r Ferrari auf Basis eines Ford Cougar – erregte Aufsehen. Die Euipo bemüht sich um den Schutz von Markenrech­ten.
 ??  ?? Mitarbeite­r Javier Pinto kam 2005 durch Zufall zur Euipo.
Mitarbeite­r Javier Pinto kam 2005 durch Zufall zur Euipo.

Newspapers in German

Newspapers from Spain