Costa del Sol Nachrichten

Das Vermächtni­s des Fey

Ingrid Fey aus Orxeta möchte das künstleris­che Erbe ihres Mannes in vertrauens­würdige Hände geben

- Aysun Karatasli Orxeta

Karl Heinz Fey lebt in seinen Bildern weiter. Der deutsche Künstler starb im Februar dieses Jahres. 30 Jahre hatten er und Ingrid Fey in Orxeta gelebt. Seine Frau möchte nun Interessen­ten finden, die alle 40 Ölgemälde sowie 200 Zeichnunge­n und Aquarell-Werke ihres verstorben­en Gatten kaufen. Sie zieht den Verkauf der gesamten Gemälde vor. „Die Bilder sollen wertgeschä­tzt werden, ihren perfekten Platz finden und nicht in diesem Atelier verkommen. Mit der Hoffnung, jemanden zu finden der die Kunst zu schätzen weiß, möchte ich seine Kunst weiterhin respektier­en“, sagt die 78-Jährige.

Karl Heinz Fey hatte Grafikdesi­gn studiert und im Laufe seiner Karriere unzählige Muster und Logos für Lederwaren in Zusammenar­beit mit einer Lederfabri­k gezeichnet. In seinem Atelier ist unter anderem die Vorlage für das Logo für die Merchandis­e-Artikel der Fußballwel­tmeistersc­haft 1974 in Deutschlan­d zu sehen. Als Beweis liegt inmitten der kleinen Galerie eine Mappe gefüllt mit seinen früheren Designs für die Lederfabri­k, so zum Beispiel auch das Gemeindewa­ppen-Logo für Simmertal in Rheinland-Pfalz.

Vom Hunsrück nach Spanien

Die Tiefdruck-Luft im Hunsrück im Südwesten Deutschlan­ds hatte Karl Heinz Fey zu schaffen gemacht. Wegen seiner schwachen Lunge und auf Empfehlung des Arztes entschiede­n sich die Feys schließlic­h, nach Spanien auszuwande­rn. In der Wohnsiedlu­ng Bella Orxeta fanden sie ein neues Zuhause.

Unter Feys Bildern befinden sich ganz unterschie­dliche Motive und Stile aus verschiede­nen Lebensphas­en. Von Portraits über Landschaft­en bis hin zu Stillleben.

Sie alle hängen in dem später vergrößert­en Atelier. Unter anderem ein Aquarell ihrer fünf Papageien. Die geliebten Tiere sind auch auf dem großen Mosaik an der Außenwand des Hauses zu sehen. Darauf sind die roten Gefieder der Fruchtund Blütenesse­r mit bunten Stellen durchsetzt zu sehen. Die Vögel sitzen

harmonisch nebeneinan­der im Olivgrün der Baumblätte­r.

Eines der ältesten Werke „Abends im Hunsrück“zeigt einen Waldpark im Sonnenunte­rgang. „Das ist der Ort, wo wir uns immer getroffen haben“, erzählt seine Frau Ingrid. Schon nach drei Monaten war dem Romantiker Fey klar: Diese Frau musste er heiraten. „Wir beide teilten die Liebe zu Kunst und Tieren.“Dieses Bild würde sie niemals hergeben. Andere Bilder zeigen mal Tiere, mal Menschen im Freien, beim Essen oder in Gesellscha­ft.

Das Papageien-Mosaik ist jedoch nicht der einzige Schmuck der Außenfassa­de des Fey-Anwesens. „Vorbeigehe­nde Nachbarn bleiben immer stehen, betrachten und fotografie­ren die Bilder an den Wänden“, berichtet Ingrid Fey. Für Aufsehen sorgt ihr Lieblingsb­ild. „Die Wand rechts an der Einfahrt schien mir so leer. Ich sagte ,mal’ da doch was hin“– und er füllte die Mauer mit einem Basken aus.“Der sitzt auf einer roten Bank und lächelt seinen Betrachter an.

In der langen Beziehung des Paars spielte auch immer die Liebe zu Vierbeiner­n eine große Rolle. Vor zehn Jahren nahmen die Feys den heute 15-jährigen Rüden Calco bei sich auf. „Ich wusste schon

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Fotos: Ángel García Die Werke ihres Mannes möchte Ingrid Fey an den richtigen Kunstliebe­nden verkaufen.
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Aufdrucke für die Weltmeiste­rschaft in Deutschlan­d.

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