Aufzug im Glockenturm?
Restaurierungspläne des Bistums für die Kathedrale provozieren kontroverse Debatte
Almería – jan. Der Glockenturm der Kathedrale in Almería soll restauriert werden, damit dieser Gebäudetrakt künftig ebenso wie der Rest der Konstruktion besichtigt werden kann. Die spanische Zentralregierung hatte bereits Ende August erklärt, die anfallenden Kosten übernehmen zu wollen (die CSN berichtete).
Nun aber ist ein umstrittenes Detail der Restaurierungspläne bekannt geworden, die von der Firma Lavila Arquitectos im Auftrag des Bistums ausgearbeitet worden ist. Da gewiss nicht jeder in der Lage ist, die schneckenförmige Treppe komplett empor zu steigen, um die Aussicht von der Turmspitze genießen zu können, soll im Inneren des Glockenturms ein Aufzug eingerichtet werden.
Vom Ministerium abgesegnet
Die Frage, an der sich die Geister schieden, ist, ob die originalgetreue Erhaltung aller Elemente der Konstruktion oder der Abbau von Barrieren für Besucher mit eingeschränkter Mobilität Vorrang haben sollte. Die zuständige Kommission des andalusischen Kulturministeriums, welche die Pläne absegnen musste, hat dem Projekt bereits grünes Licht erteilt.
Die Entscheidung fiel jedoch nicht einstimmig, denn wie jetzt bekannt wurde, meldete ein Mitglied der Kommission Bedenken an, dass durch die Installation des Aufzugs schützenswerte Elemente der im 17. Jahrhundert entstandenen Konstruktion in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.
Von Seiten des verantwortlichen Architektenbüros wird versichert, dass die Pläne die Konstruktion hinlänglich respektieren würden. Außerdem handele es sich um einen gläsernen und somit transparenten Lift, der auch die Sicht im Inneren des Glockenturms nicht übermäßig einschränke.