Schlechte Stimmung
Unternehmer verlieren Vertrauen in Wirtschaftsentwicklung
Madrid – sk. Das Vertrauen der Unternehmer in die Wirtschaftsentwicklung hat einen Knacks abbekommen. Laut des nationalen Instituts für Statistik INE sackte der Index im dritten Quartal um 2,9 Prozent ein, so stark wie noch nie zuvor in der regelmäßigen Erhebung. Im Vorquartal hatte der Index noch ein Plus von 1,6 Prozent verzeichnet.
Die angekündigte Verlangsamung des Wirtschaftswachstums scheint den Unternehmern aufs Gemüt zu schlagen. 16,7 Prozent rechnen noch mit einem guten weiteren Quartal, allerdings äußern sich 19,4 Prozent „pessimistisch über die Entwicklung ihres Betriebs“.
Die Sorge macht sich in den kleineren Betrieben mit weniger
DAX 30
als zehn Angestellten mit drei Prozent breiter als in den Großbetrieben, die Konjunkturschwankungen generell besser verkraften, mit einem Vertrauensrückgang von einem Prozent.
Schlecht scheint die Stimmung in der Baubranche mit einem Minus von drei Prozent zu sein, was allerdings das INE nicht überraschen dürfte, da es im August einen Rückgang der Immobilienverkäufe um 21 Prozent ermittelt hatte. Der Index brach im Gastgewerbe um 2,9 Prozent ein und im Handel um 1,6.
Die nicht vertrauenserweckende Erhebung reiht sich ein in wenig optimistische Prognosen des Weltwährungsfonds über die Folgen des Handelskriegs für die globale Wirtschaftsentwicklung.
Die Erhebung der Fundación de las Cajas de Ahorro prognostiziert Spanien inzwischen ein Wirtschaftswachstum von weniger als zwei Prozent in diesem Jahr – und das bei einem gleichzeitig ansteigenden Staatsdefizit von 2,4 Prozent für dieses und über 2,5 Prozent für kommendes Jahr.
Die amtierende Regierung von Pedro Sánchez (PSOE) spricht inzwischen von einer „Abkühlung“des Wirtschaftswachstums, hält aber immer noch an ihrem Defizitziel von zwei Prozent für dieses Jahr fest.
Schlechte Aussichten in Baubranche und Gastronomie
DOW JONES