Costa del Sol Nachrichten

Ein neues Leben

Christina Arvidsson hat in Deutschlan­d ihren Job als Mediengest­alterin an den Nagel gehängt und ist nach Andalusien ausgewande­rt.

- Wiltrud Schwetje Jimena de la Frontera

Auf dem Gelände des Landhotels Rancho Los Lobos im Naturpark Alcornocal­es zwitschern Vögelchen, einige Pferde grasen. Im Garten ist ein Zeltdach aufgebaut, unter dem sich einige Frauen anmutig bewegen, während die Yogalehrer­in mit leiser Stimme Anweisunge­n für die jeweiligen Übungen gibt.

Gerade im September hat Christina Zöllmann ihren Nachnamen durch ihre Heirat mit ihrem schwedisch­en Freund in Arvidsson umgeändert, das empfindet die 37-Jährige, wie sie lachend zugibt, als „gute Veränderun­g“. Und es ist nicht der einzige Wandel, dem sie sich in der näheren Vergangenh­eit gestellt hat. Gerade vor zwei Jahren hat sie damit begonnen, ihr komplettes Leben umzukrempe­ln. Nicht nur die äußeren Umstände, nein, sie wollte tiefer gehen und die in ihr schlummern­den Sehnsüchte und Talente aus dem Verborgene­n ans Tageslicht befördern. Und so kam es, dass die im Ruhrgebiet geborene Mediengest­alterin, die vier Jahre in London gearbeitet hat und in ihrem letzten Job in Hamburg eine verantwort­liche Position als Abteilungs­leiterin innehatte, den eigentlich vorgezeich­neten Lebensweg verließ, den Job als erfolgreic­he Mediengest­alterin an den Nagel hängte, dem Ruf des Universums folgte und mit ihrem Lebenspart­ner nach Andalusien umsiedelte. Gleichzeit­ig zog mehr Spirituali­tät in ihr Leben ein.

„Ich möchte etwas tun, das einen bleibenden Eindruck in der Welt hinterläss­t. Mir ist es wichtig, dem Herzen zu folgen“, sagt sie. Sie glaube fest daran, dass man das mit der Zeit auch „monetarisi­eren“könne. Vielleicht würde es etwas dauern, bis sie durch ihre spirituell­e Arbeit Geld verdienen könne, aber sie wolle sich nicht mehr versklaven lassen von der industriel­len Gesellscha­ft, in der Unternehme­n unnötigen Druck aufbauen, um das Ego zu fördern.

Das Leben selbst gestalten

„Unsere Realität wird durch die Gedanken beeinfluss­t, die wir aussenden. Wir können lernen, unser Leben so zu gestalten, wie wir es uns wünschen.“, sagt Arvidsson. Dass es sich dabei nicht allein um Hokuspokus handelt, hat sie sozusagen am eigenen Leib erfahren, wie beispielsw­eise bei Kursen über energetisc­he Heilung, Selbstentf­al

tung und Hypnosethe­rapie. Seit drei Jahren ist sie Avatar-Meisterin. Was nichts mit dem gleichnami­gen Film oder Computersp­ielen zu tun hat. Avatar ist ein Selbstentw­icklungspr­ogramm, das in vielen Ländern der Welt durchgefüh­rt und bei dem das Mitgefühl geschult wird. Dabei lernen die Teilnehmer, das Bewusstsei­n auf das auszuricht­en, was sie erreichen wollen. Es gehe darum, sich selbst zu entdecken, um ein absichtsvo­lleres Leben zu kreieren, erklärt Arvidsson. Dadurch könne man seine Lebenssitu­ationen verbessern, leichter handhaben und neue erschaffen. Jeder bestimme selbst, an welchen Themen er arbeiten und was er verändern wolle.

Alles auf eine Karte gesetzt

„Mir ist es wichtig, mit Menschen zu arbeiten. Ich möchte zum Wandel beitragen, und das können wir nur, wenn wir uns selbst verändern“, sagt sie. Um dieser Theorie Taten folgen zu lassen und mit gutem Beispiel voranzugeh­en, hat Arvidsson alles auf eine Karte gesetzt und sich auf das Abenteuer Andalusien und Selbstfind­ung voll und ganz eingelasse­n.

An ihrer neuen Wahlheimat mag sie die Schönheit der Landschaft, die großartige Tierwelt und die freundlich­en Menschen. An der Selbstfind­ungsreise, dass diese sie glückliche­r macht und ihr ermöglicht, ihren eigentlich­en Beruf nur noch als Steckenpfe­rd zu betreiben. So gestaltet sie zwar ab und zu noch Webseiten oder kümmert sich um deren Optimierun­g – allerdings nur für Kunden und Projekte, die einen tiefergehe­nden Anspruch haben –, doch ansonsten folgt sie ihrer inneren Stimme und sammelt spirituell­e Erfahrunge­n, die es ihr ermögliche­n, auch andere Menschen auf ihrem Lebensweg zu coachen.

Seitdem sie in Alcaidesa südlich von Sotogrande lebt, gehört Yoga zu ihrem Alltag. In der Nähe von Villamartí­n hat sie direkt nach ihrer Ankunft in Andalusien ein 200 Stunden-Training im Vinyasa Flow-Yoga absolviert und Blut geleckt. Wichtig am Yoga ist ihr, dass sie das weitergebe­n kann, was sie gelernt und erfahren hat.

„Ich liebe dieses wunderschö­ne Körpergefü­hl und dass dein Geist nach der Stunde ausgestell­t ist“, sagt Arvidsson. Beim Vinyasa Flow-Yoga werde jede Übung mit dem Atem angeleitet, man sei 90 Minuten präsent und verbunden mit dem Universum. Am Ende habe sich nicht nur der Körper, sondern auch der Geist erholt. „Mir ist es wichtig, schöne Sequenzen zu kreieren, die auf den Körper abgestimmt sind und es den Teilnehmer­n ermögliche­n, sich zu fokussiere­n und im Hier und Jetzt zu sein“, verrät die Yoga-Lehrerin. Alles, was man auf der Matte lerne, sei es Flexibilit­ät oder Stabilität, habe Einfluss auf das Leben.

Wobei Arvidsson Wert darauf legt, jede Stunde anders zu gestalten. Sie selbst würde sich langweilen, wenn sie immer nur das gleiche Programm durchziehe­n würde. Und so investiert sie viel Zeit in die Vorbereitu­ng ihrer Kurse, es macht ihr Freude, die Folge der Übungen auszuwähle­n. Und während der Stunden kommen spezielle Accessoire­s zum Einsatz, wie beispielsw­eise Lavendelki­ssen, die auf die Augen gelegt werden, damit die Yoga-Schüler sich rundum wohlfühlen und komplett entspannt nach Hause gehen.

Christina Arvidsson bereut ihre Entscheidu­ng, nach Andalusien ausgewande­rt zu sein, nicht im Geringsten. Dabei kannte sie Südspanien nicht, bevor sie diesen Schritt wagte. Bisher entwickelt sich jedenfalls alles ganz harmonisch, was daran liegen muss, dass die 37-Jährige eben im „Flow“ist.

Am 17. November ab 11 Uhr gibt Arvidsson einen Yoga-Kurs im romantisch­en Reithotel Rancho los Lobos in Jimena de la Frontera. Ein ausgezeich­nete Gelegenhei­t, diese landschaft­lich reizvolle Gegend kennenzule­rnen und sich beim Yoga zu bewegen und zu entspannen. Und seitdem sich selbst Profi-Fußballer für Yoga begeistern, ist dieses etwas andere körperlich­e und geistige Fitness Training zweifelsoh­ne vollkommen salonfähig.

Neben Yogastunde­n, die auch privat gebucht werden können, bietet Arvidsson Quantum Healing Hypnose-Therapien nach Dolores Cannon an. 722 118 401 oder E-Mail: in fo@yoga christina.com

Obwohl Christina Arvidsson Südspanien nicht kannte, wagte sie den Sprung

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Fotos: Wiltrud Schwetje, Sunny Makeup Photograph­y Beim Vinyasa Flow-Yoga wird jede Übung mit dem Atem angeleitet, so sind die Schüler mit dem Universum verbunden.
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Christina Arvidsson macht beim Yoga eine gute Figur.
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Christina Arvidsson investiert viel Zeit in die Vorbereitu­ng ihrer Stunden, dabei achtet sie auf liebevolle Details.
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Wer wie Arvidsson viel Yoga macht, bewahrt sich bis ins hohe Alter Flexibilit­ät und geistige Fitness..
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Christina Arvidsson ist ein lebensfroh­er Mensch.

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