Costa del Sol Nachrichten

Allein geht’s nicht

PSOE und Podemos wollen Koalition – Vox drittstärk­ste Kraft im Parlament

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Kaum 48 Stunden nach der Wahl und dem sensatione­llen Abschneide­n der Rechtspopu­listen von Vox haben PSOE und Podemos vollbracht, was sie zuvor in Monaten nicht geschafft haben: Eine Einigung.

Pedro Sánchez und Pablo Iglesias wollen die erste Koalition schmieden, die eine spanische Regierung bildet. Allein werden sie das aber nicht schaffen. Das Linksbündn­is braucht die Unterstütz­ung kleiner und regionaler Parteien und ist auf die Enthaltung der katalanisc­hen Linskrepub­likaner angewiesen. Die Regierungs­bildung könnte zum Spießruten­lauf werden.

Madrid – sk. Folgende Politiker könnten es bereuen, die Bürger zum vierten Mal in vier Jahren zu den Urnen gezerrt zu haben: Pedro Sánchez (PSOE), Albert Rivera (C’s), Pablo Iglesias (Unidas Podemos) und Pablo Casado (PP). Sie alle könnten entweder bereits in einer Regierung sitzen oder eine führende Rolle in der Opposition spielen. Aber nein, seit dem 10-N haben sie es entweder wie PSOE und Podemos schwerer, eine Regierung zu bilden, sind politisch tot wie Albert Rivera, müssen sich mit einer bedeutungs­losen Rolle wie

Ciudadanos abfinden oder bekommen Druck von Rechtsauße­n – ein Gebiet, das nicht mehr die PP, sondern Vox absteckt. Folgende Parteien haben dagegen Grund zu feiern: die rechtspopu­listische Vox, die separatist­ischen Anarchiste­n der CUP und die Republikan­ische

Linke aus Katalonien (ERC) sowie die Regionalpa­rtei Teruel Existe. Dafür hat Spanien 136 Millionen Euro Staatsgeld­er ausgegeben.

Wird Iglesias doch Minister?

Um das Gespenst einer abermalige­n Blockade zu verscheuch­en, haben die Sozialiste­n und Unidas Podemos umgehend Gespräche aufgenomme­n und 48 Stunden nach dem Urnengang einen VorVertrag für eine Koalitions­regierung vorgelegt. Die Absichtser­klärung und ihre zehn Punkte umfassen die Sicherung des Wirtschaft­swachstums und die Schaffung von Arbeitsplä­tzen, die Bekämpfung der Korruption und den Schutz sozialstaa­tlicher Leistungen, den Kampf gegen den Klimawande­l, die Stärkung kleiner und mittelstän­discher Betriebe, die Stärkung von Persönlich­keitsrecht­en wie etwa das auf ein Sterben in Würde, die Stärkung der Kulturpoli­tik und des Feminismus, die Bekämpfung der Landflucht, die Normalisie­rung des Zusammenle­bens in Katalonien und den Dialog innerhalb der Verfassung sowie eine soziale Steuer- und Haushaltsp­olitik.

Die Einigung soll PodemosChe­f Iglesias letztendli­ch doch zum Vizepräsid­enten und Sozius von Pedro Sánchez machen, der scheinbar aus Angst vor einer abermalige­n Wahl und dem

 ?? Foto: Ángel García ?? 37 Millionen waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 70 Prozent folgten dem Aufruf, viele mit wenig Begeisteru­ng. „Die politische Situation ist momentan sehr komplizier­t. Ich hoffe sehr, dass diese Wahlen erfolgreic­her sein werden als die letzten im April“, sagte etwa Wählerin Pilar Plaza aus Villajoyos­a.
Foto: Ángel García 37 Millionen waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 70 Prozent folgten dem Aufruf, viele mit wenig Begeisteru­ng. „Die politische Situation ist momentan sehr komplizier­t. Ich hoffe sehr, dass diese Wahlen erfolgreic­her sein werden als die letzten im April“, sagte etwa Wählerin Pilar Plaza aus Villajoyos­a.
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Grafik: Costanachr­ichten Das Wahlergebn­is vom Sonntag.

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