Wohin geht es?
Eine Wanderung zum Cerro Tío Caña nördlich von Rincón de la Victoria bietet bezaubernde Aussichten
Der Cierro Tío Caña nördlich von Rincón de la Victoria bietet Wanderern an sonnigen Tagen bezaubernde Aussichten und Hügellandschaften.
Nachdem ich im Januar dieses Jahres mit der Wanderung zu dem rund 400 Meter hohen Hügel La Capitana die erste der drei im Prospekt des Tourismusbüros von Rincón de la Victoria aufgeführten Routen gemacht hatte, war vor kurzem die zweite an der Reihe: die vom Dachverband der andalusischen Wandervereine als SL-A 083 ausgewiesene Route führt in Form eines Rundwegs zu dem etwa 320 Meter hohen Cerro Tío Caña und von dort aus wieder zum Ausgangspunkt, der ebenfalls wie bei der zuerst genannten Tour das trockene Flussbett des Arroyo Granadillas ist. Laut dem Wanderprospekt ist die Tour acht Kilometer lang und als Gehzeit sind 2,40 Stunden angegeben, doch letztendlich habe ich für die Strecke bei relativ zügigem Tempo gerade einmal eineinhalb Stunden benötigt. Und dabei auch wieder die Ruhe in der schönen Hügellandschaft und die gute Aussicht auf die Küste und die Berge in der Umgebung genossen.
An einem sonnigen Tag Anfang November geht es los. Auf der A-7 nehme ich die Ausfahrt Benagalbón. Wenige hundert Meter oberhalb der Schnellstraße kommt schon die von der ersten Tour noch bekannte Brücke über den Arroyo Granadillas, vor der ich nach links ins Flussbett hinunter fahre und mein Auto parke.
Zu Fuß geht es jetzt den trockenen Flusslauf hinauf. Dieser hat den Anschein eines breiten Feldwegs, denn auf beiden Seiten stehen Lagerhallen und Häuser und ab und zu kommt mir auch ein Auto entgegen. Nach rund zwei Kilometern, direkt hinter den lilafarbenen Mauern des örtlichen Tierheims Don Animal, steht auf der rechten Seite ein Wegweiser. Zum Cerro Río Caña geht es vom Flussbett
weg einen Feldweg nach oben; als Entfernung sind noch 2,7 Kilometer angeschrieben.
Am Anfang nehme ich an einer Abzweigung auf gut Glück den breiteren Weg, später ist der Weg zum Zielpunkt gut ausgeschildert. Wo ein Holzstickel mit einem „X“steht, ist man falsch, wo ein Stickel mit zwei Streifen und der Wegnummer SL-A 083 steht, ist man richtig. Es geht jetzt immerzu in nordöstlicher Richtung an vereinzelten Bauernhäusern vorbei bergauf, meistens relativ sanft, doch manchmal auch richtig steil. Schließlich bin ich oben auf einem Berggrat angelangt, auf dem ein Wegweiser nach rechts in Richtung Süden zum Cerro Tío Caña zeigt. Jetzt merke ich, dass der Weg in einer Art Halbkreis zum Ziel führt und dass der Rückweg kürzer als der Hinweg sein muss.
Vom Berggrat aus sehe ich auf der linken Seite Benagalbón und die das Dorf umgebenden Weinberge sowie etwas weiter weg an einen Hang geschmiegt den zu Moclinejo gehörenden Weiler El Valdés, während ich rechts Rincón de la Victoria und die Bucht von Málaga bis hin nach Torremolinos überblicke. Diese Aussicht bietet sich mir auch auf dem gesamten Rest der Tour. Irgendwann komme ich an einem Wasserbecken auf der linken Seite vorbei und kurz darauf habe ich die Spitze eines Hügels erreicht, auf dem mehrere Eukalyptus-Bäume in eine Reihe stehen. Hierbei handelt es sich, wie ich aus meinem Kartenstudium weiß, um den Cerro Bartolomé oder Mirador de los Eucalyptus, der mit rund 400 Metern noch rund 80 Meter höher als der Cerro Tío Caña ist.
Bellende Hunde vor dem Ziel
Zu diesem geht es immer geradeaus weiter. Bald kommt wieder ein Wasserbecken auf der linken Seite und wenig später verläuft der Weg hinauf zur Spitze des Cerro Tío Caña. Auf den letzten hundert Metern führt er an einem eingezäunten Grundstück entlang, auf dem sich mehrere Hunde befinden, die mich wütend anbellen und mir auf der anderen Seite des Zauns folgen. Als ich schließlich am höchsten Punkt des Cerro Tío Caña ankomme, der genau gegenüber dem Ende des Zauns mit den Hunden liegt, werde ich immer noch von einem der Hunde angebellt, der mich mit ziemlicher Sicherheit zerfleischen würde, wenn nicht der Zaun zwischen uns wäre. Ich beschließe deshalb, keine Picknickpause zu machen, sondern weiterzulaufen.
Von der Spitze des Cerro Tío Caña geht es einen schmalen steilen Pfad hinab auf einen Feldweg, der bald in einen betonierten Weg übergeht, der in eine Straße einer noch nicht mit Häusern bebauten Urbanisation mündet. Eine zeitlang geht es die Straße entlang bis zu einem Wendekreis, an dem erneut ein Feldweg beginnt. Dieser führt mich im Halbkreis um einen letzten Hügel herum. Danach sehe ich zum ersten Mal auch die Schnellstraße und rechts unten kann ich mein im Arroyo Granadillas geparktes Auto erkennen.
Es gibt mehrere Abkürzungen direkt zum Flussbett hinab, doch ich bleibe auf dem Hauptweg. Nach einiger Zeit komme ich auf eine Straße im Stadtgebiet von Rincón de la Victoria und wenig später habe ich die Landstraße nach Benagalbón erreicht. Nachdem ich rund 200 Meter die Straße hinab gelaufen bin, habe ich auch schon wieder das Flussbett und mein Auto erreicht.