Er verschwindet einfach nicht
Ein exotischer Krebs macht sich in der Lagune in Puerto Rey in Vera breit und vermehrt sich fleißig
Vera – sg. Seit ein paar Monaten macht sich ein Fremder in der Mündung des Flusses Antas und der Lagune in Puerto Rey in Vera breit. Es ist die Blaukrabbe, die eigentlich an der amerikanischen Atlantikküste heimisch ist, aber bereits vor vielen Jahren in europäische Gewässer eingeschleppt wurde. Das zuständige Landwirtschaftsministerium der Junta in Andalusien weiß um die Präsenz des Exoten in der Lagune, hat bisher aber offenbar noch keine Maßnahmen ergriffen, den Eindringling zu bremsen.
Erstmals wurde ein Exemplar im Sommer dieses Jahres entdeckt. Seitdem vermehrt sich der bis zu 20 Zentimeter breite und zehn Zentimeter lange Krebs ungehindert. Die Blaukrabbe gilt gegenüber anderen Arten als ziemlich aggressiv und droht, heimische Arten zu verdrängen. Die Junta arbeite an einer Lösung, hieß es.
Kein Status für die Blaukrabbe
Doch die Angelegenheit ist nicht ganz einfach, denn der Status der Blaukrabbe ist nicht geregelt und damit auch der Umgang mit ihr nicht. So steht sie nicht auf der Liste des offiziellen Katalogs für invasive Arten. Eine mögliche
Strategie, die die Junta in Betracht zieht, ist den Krebs, der in den USA als Delikatesse gilt, auch hier zu fangen und zu vermarkten.
In der Lagune in Puerto Rey finde die exotische Krabbe ideale Bedingungen vor, sagte der Biologe
an der Universität von Valencia, Miguel Rodilla, der Lokalzeitung „Diario Almería“. Sie brauche sowohl das Süßwasser des Río Antas als auch das Salzwasser der Lagune in ihrer Nähe, um dort nämlich ihre Eier abzulegen.
Bisher ist nicht bekannt, ob der Krebs auch an weiteren Orten in Almería aufgetaucht ist. Das erste Exemplar in Spanien wurde 2012 im Flussdelta des Ebro entdeckt. Seitdem breitet sich das Wassertier rasend schnell im Land aus.