Geldhahn wieder aufgedreht
Europäische Union wird Arterhaltungsprogramm weiter subventionieren
Sevilla – jan. Für eine vierte Phase des im Jahr 2002 angelaufenen Programms „Life Iberlince“, das die Erhaltung des artgefährdeten Pardelluchses gewährleisten soll, hatte die Vorgängerregierung der PSOE noch vor Ende vergangenen Jahres ein Budget von 27 Millionen Euro vorgesehen. Wobei die Europäische Union wie üblich zwischen 60 und 75 Prozent der Kosten bezuschussen sollte. Für den Rest würden die 22 Projektpartner aufkommen, unter denen sich neben mehreren politischen Administrationen auch Umweltorganisationen befinden.
Aufgeblähtes Budget
Die zuständigen Behörden der Europäischen Union aber hatten im vergangenen Juni erstmals eine Subventionierung des Artenschutzprogramms abgelehnt, mit der Begründung, dass die Finanzkalkulation in dem zur Beantragung
der Mittel vorgelegten Dokumente fehlerhaft und das Budget überdimensioniert sei (die CSN berichtete). Daraufhin hatte die neue Koalitionsregierung von PP und Ciudadanos den Subventionsantrag erneuern müssen. Dabei
wurden die erforderlichen Mittel diesmal knapper kalkuliert und das Budget von 27 auf nun 18,7 Millionen Euro reduziert. Für diesen neuerlichen Antrag hat die EU jüngst grünes Licht gegeben. Bis zum 11. Februar kommenden Jahres
muss die Landesregierung nun die von ihr im Rahmen des Arterhaltungsprogramms geplanten Initiativen näher konkretisieren, bevor die EU-Gelder bewilligt werden. Zur Finanzierung dringenden Maßnahmen, die nicht so lange aufgeschoben werden können, hat das andalusische Umweltministerium aus eigenen Mitteln 3,8 Millionen Euro bereitgestellt.
Population vermehrt
Vor 17 Jahren existierten in Andalusien nur noch 94 Exemplare des Pardelluchses. Dank des Programms „Life Iberlince“, das seinerzeit von der andalusischen Landesregierung angestoßen wurde, sind es mittlerweile an die 600. Wobei sich der Luchs infolge der Kooperation mit den angrenzenden Regionen Extremadura, La Mancha und Murcia sowie dem Nachbarland Portugal auch auf deren Gebiete hat ausbreiten können.