Wie Málaga gewählt hat
PSOE gewinnt Parlamentswahl in der Provinz – PP kann sich wieder als zweite politische Kraft etablieren
Málaga – nic. In der Provinz Málaga hat die PSOE am Sonntag die Parlamentswahl als meistgewählte Partei in 82 von insgesamt 103 Gemeinden gewonnen. Die PP hat aufgeholt und konnte sich wieder als zweitstärkste politische Kraft etablieren, nachdem sie bei der Wahl am 28. April von Ciudadanos auf den dritten Platz verdrängt worden war. Die nach dem Rücktritt von Albert Rivera nun führungslose Partei ist auf den fünften Platz abgerutscht, während das Linksbündnis Unidas Podemos seinen vierten Platz behaupten konnte. Als drittstärkste politische Kraft hat sich Vox etabliert, die mehr als 47.000 Stimmen hinzugewonnen hat und ein Rekordergebnis von 161.520 abgegebenen Stimmzetteln verzeichnen konnte.
Die rechtspopulistische Partei von Santiago Abascal hat in elf Gemeinden die Wahl gewonnen, unter anderem in PPHochburgen wie Estepona, Alhaurín de la Torre und Alhaurín El Grande. In weiteren 33 Gemeinden ist die Partei als zweitstärkste politische Kraft hervorgegangen wie beispielsweise in Vélez-Málaga, Mijas und Marbella, wobei sie in der Jetset-Metropole sogar die PP übertroffen hat und 12.537 Stimmen erzielen konnte. Insgesamt haben 21,49 Prozent aller Wähler in der Provinz Málaga für Vox gestimmt, während die Partei in ganz Spanien auf 15,1 Prozent der Stimmen gekommen ist.
Ergebnis verfiervacht
In der Provinzhauptstadt Málaga hat Vox mit 56.000 Stimmen ihr bestes Ergebnis erzielt und ist nach der PSOE und der PP zur drittstärksten Kraft aufgerückt. Ihr Ergebnis von 15.000 Stimmen bei der Wahl im April hat Vox somit fast vervierfachen können, wobei es am Wahltag bis zum späten Abend auch noch so ausgesehen hatte, als ob die Partei von Santiago Abascal der PP den zweiten Platz streitig machen könnte.
Groß war daher der Jubel im Parteisitz der in Málaga von José Enrique Lara geführten Partei im Stadtteil La Trinidad, wo kurz nach 22 Uhr die Sektkorken knallten, „Viva España“-Rufe erschallten. Die Vox-Parlamentsabgeordnete Patricia Rueda versicherte, dass Zeiten angebrochen seien, in denen der Beste gewinnt und Vox sich für Familien, Prinzipien und Werte und für die Verteidigung des Heimatlandes einsetzen werde.
Die Provinz Málaga wird vier Abgeordnete der PSOE, drei der PP, zwei von Vox und jeweils einen Abgeordneten von Ciudadanos und Unidas Podemos ins Parlament entsenden. Die PSOE konnte ihre Stellung behaupten, während die PP einen Abgeordneten hinzugewonnen und Ciudadanos und Unidas Podemos jeweils einen Abgeordneten an Vox verloren haben.
Málagas Bürgermeister Francisco de la Torre, der oft von der Linie seiner Partei PP abweicht, rief dazu auf, dass sich die Volkspartei bei der Investitur von Pedro Sánchez zum Regierungspräsidenten enthalten und eine Minderheitsregierung der PSOE ermöglichen soll. „Wir müssen die Parteiinteressen nach dem Debakel der vergangenen Monate hinter das Wohl des Landes stellen“, sagte er.